Am Nachmittag gab der deutsche Leitindex um 0,06 Prozent auf 13 986,69 Zähler nach, während der MDax der mittelgrossen Unternehmenswerte um 0,02 Prozent auf 25 290,64 Punkte stieg.

CMC-Markets-Analyst Jochen Stanzl erklärte die Vorsicht der Anleger zur Wochenmitte damit, dass die China-Hoffnungen vom Vortag einen neuen Dämpfer erhalten hätten. Eine Wiedereröffnung der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft und eine anschliessende schnelle Erholung gehe mit der Angst vor länger höheren Zinsen einher, mit denen die Notenbanken diesem Aufschwung entgegenwirken müssten. Denn ein schneller Aufschwung könnte die Inflationsrisiken wieder erhöhen.

Charttechnisch betrachtet sehen die Experten der Schweizer Grossbank UBS für den Dax solange keinen Anlass zur Sorge, wie dieser über seinem August-Hoch bei etwas unter 13 950 Punkten bleibt. Damit es nachhaltig indes weiter aufwärts geht, müsste das deutsche Börsenbarometer ihnen zufolge allerdings "über das gestrige Tageshoch steigen und von dort Kurs auf das Verlaufstief vom 17. November bei 14 150 Punkten nehmen". Die Jahresbilanz für den Dax sieht derweil trüb aus mit einem Minus von derzeit rund 12 Prozent. In den drei Jahren zuvor hatte der Dax stets zugelegt, im Jahr 2021 sogar um knapp 16 Prozent.

Unter den Einzelwerten ragten am Mittwoch Rheinmetall als Spitzenwert im MDax heraus mit plus 1,6 Prozent. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer zog einen Auftrag im Geschäft mit Kältemittelverdichter mit einem Volumen über 770 Millionen Euro an Land.

Hellofresh gewannen 0,7 Prozent. Hier schrieb Jefferies-Analyst Sebastian Patulea: Der Kochboxen-Anbieter beende nach rund einem Dreivierteljahr bereits wieder seine Aktivitäten in Japan, was von Kapitaldisziplin zeuge. Dabei verwies er auf Gespräche mit Investoren, die allesamt auf das Thema Gewinnerzielung fokussiert gewesen seien. Ein neuer Markt aber würde zwar zum Umsatzwachstum beitragen, doch bis in Japan die Rentabilität erreicht worden wäre, hätte es wohl zu lange gedauert.

Im Leitindex büssten die Aktien von Infineon nach einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit dem Vorstandschef des Halbleiterherstellers 0,7 Prozent ein. Infineon ist Jochen Hanebeck zufolge bereit für grössere Übernahmen im Wert von mehreren Milliarden Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,47 Prozent am Vortag auf 2,46 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 125,97 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,25 Prozent auf 133,81 Zähler.

Der Kurs des Euro legte im Vergleich zum Vortag zu und wurde am Nachmittag mit 1,0642 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstag auf 1,0624 Dollar festgesetzt./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)