Positive Impulse kamen aus den USA, wo die Wall Street dank erfreulicher Unternehmensnachrichten weiter zulegen dürfte. Deutliche Kursverluste bei den Aktien von Bayer und wieder aufgeflammte Inflationssorgen aber trübten etwas die Stimmung. Gleichwohl deutet sich an, dass der Dax den Monat Februar mit einem Plus von rund zwei Prozent beenden könnte und damit an den starken Januar anknüpft.
Der MDax der mittelgrossen Werte fiel am Dienstag um 0,14 Prozent auf 28 640,05 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,13 Prozent nach oben.
Inflationsdaten für den laufenden Monat hielten die Furcht vor weiter steigenden Zinsen im Euroraum wach: In Frankreich erreichte die Teuerung überraschend ein Rekordhoch und in Spanien stieg die Inflation unerwartet. Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG schrieb: "Angesichts der weiterhin über den Köpfen der Anleger schwebenden Zinsangst scheint die Risikobereitschaft gering zu sein."
Die Aktien von Bayer büssten im Dax mehr als zwei Prozent ein. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern hatte mit seinem Gewinnausblick enttäuscht. Das Unternehmen stellte die Anleger auf weniger schwungvolle Geschäfte ein. Das Wachstum dürfte sich 2023 verlangsamen. Der kräftige Rückenwind durch aussergewöhnlich hohe Preise für das Pflanzenschutzmittel Glyphosat lässt weiter nach.
Die Anteilscheine von Adidas profitierten mit plus zwei Prozent von Analystenlob: Zwei Banken hatten sich positiv zu dem Sportartikelhersteller geäussert. Der Markt sei mit Blick auf die Profitabilität des Unternehmens zu vorsichtig geworden, schrieb etwa Analyst Graham Renwick von Berenberg. 2023 sollte es zwar noch Gegenwind geben, aber der neue Chef Björn Gulden habe mit dem neuen Ausblick reinen Tisch gemacht.
Im MDax waren die Papiere von Aixtron mit einem Plus von elf Prozent der Favorit. Der Halbleiter-Ausrüster will nach Belastungen durch Lieferverzögerungen das Wachstum im neuen Jahr beschleunigen.
Positive Nachrichten kamen auch von PVA Tepla : Das Technologieunternehmen rechnet nach einem erfolgreichen Jahr mit weiteren Zuwächsen 2023. Das Schlussquartal sei sehr stark gewesen, schrieb der Fachmann Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies. Der Ausblick auf 2023 liege über den Erwartungen. Die Aktien schnellten um gut neun Prozent in die Höhe, was den ersten Platz im Nebenwerteindex SDax bedeutete.
Die Papiere des Onlinebrokers Flatexdegiro setzten ihre Stabilisierung nach dem Kursrutsch am Freitag fort und stiegen um acht Prozent. Der Experte Marius Fuhrberg vom Analysehaus Warburg Research sah die nun vorgelegten Eckdaten für 2022 leicht über den Erwartungen. Den Ausblick hält er zwar für vorsichtig. Jede Belebung der Handelsaktivitäten aber könnte zu höheren Zielen und steigenden Markterwartungen führen, betonte der Fachmann.
Der Euro profitierte von den Inflationsdaten aus Frankreich sowie Spanien und notierte zuletzt bei 1,0619 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0554 (Freitag: 1,0570) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9475 (0,9461) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,60 Prozent am Vortag auf 2,68 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,42 Prozent auf 123,74 Punkte. Der Bund-Future verlor am Nachmittag 0,70 Prozent auf 132,62 Punkte./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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