Einkaufsmanager-Indizes aus der Eurozone hatten am Montag kaum einen erkennbaren Einfluss auf die Kurse. Der MDax der mittelgrossen Werte gewann zuletzt 0,06 Prozent auf 26 198,58 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es indes um 0,27 Prozent auf 3967,32 Punkte nach unten.

Die Anleger hätten ungeachtet des jüngsten US-Arbeitsmarktberichts, der ein unerwartet starkes Beschäftigungswachstum gezeigt hatte, "neuerliche Zinssorgen schnell über Bord geworfen", kommentierte Analyst Christian Henke vom Broker IG. "Aber auch die Aussicht auf Lockerungen der Null-Covid-Politik in China sowie einen kleineren Zinsschritt in Europa konnten die Anleger ein wenig beruhigen." Die Börsen in China und vor allem in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong legten zu Wochenbeginn deutlich zu.

Am deutschen Aktienmarkt stand der Online-Broker Flatexdegiro im Fokus. Nach der am Wochenende bekannt gewordenen Gewinnwarnung und der Kritik der deutschen Finanzaufsicht Bafin, die bei einer Sonderprüfung Mängel in der Organisation und der Unternehmensführung festgestellt hatte, brach der Aktienkurs bis zu 38 Prozent ein und erreichte den tiefsten Stand seit Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020. Zuletzt lagen die Papiere noch mit 27 Prozent im Minus und blieben abgeschlagenes Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax . Ein Börsenhändler sprach von "desaströsen" Nachrichten des Frankfurter Unternehmens. Auch mehrere Analysten äusserten sich kritisch.

Am Dax-Ende setzten die Bayer-Titel mit minus 2,2 Prozent ihre jüngste Verlustserie fort. Hier belastete eine gestrichene Kaufempfehlung der Bank of America. Für Rational ging es nach einem guten Lauf am MDax-Ende um rund sieben Prozent bergab, nachdem sich die Bank of America in einer Erststudie skeptisch zu dem Grossküchengeräte-Hersteller geäussert hatte.

Die Papiere von Vitesco zählten hingegen mit einem Kursanstieg um 3,7 Prozent zu den SDax-Favoriten, nachdem die US-Bank JPMorgan den Zulieferer im Rahmen einer Branchenstudie hochgestuft hatte.

Die Volkswagen-Vorzüge verteuerten sich um 0,6 Prozent, nachdem das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insider berichtet hatte, dass Konzernchef Oliver Blume eine Neuordnung der Firmenarchitektur vorbereitet. Die geplante neue Software-Strategie sei keine Überraschung, schrieb ein Händler. "Die Frage ist nur, ob sie funktionieren wird."

Gestützt durch eine Empfehlung von Oddo BHF legten Deutsche Bank als Dax-Spitzenreiter um zwei Prozent auf 10,23 Euro zu. Analyst Roland Pfänder traut den Papieren mit seinem Kursziel von 13 Euro noch deutlich mehr zu und drehte seine bisher negative Einstufung auf "Outperform"./gl/stk

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

(AWP)