Der deutsche Leitindex, der zeitweise bis auf 15 706 Punkte geklettert war, hielt sich zuletzt stabil mit plus 0,01 Prozent auf 15 654,64 Punkte. Der MDax der mittelgrossen Werte gab um 0,28 Prozent auf 29 092,11 Punkte nach.
Im noch jungen Jahr 2023 liegt der Dax bereits 12,5 Prozent im Plus, der MDax knapp 16 Prozent. "Jetzt gilt es für den Dax zu zeigen, dass der Ausbruch nach oben nachhaltig ist", kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Je näher der Index jedoch der runden Marke von 16 000 komme, desto mehr sollte mit einsetzenden Gewinnmitnahmen gerechnet werden, warnte er.
Die deutsche Industrie startete derweil solide in das neue Jahr und erhielt mehr Aufträge als im Vormonat Dezember. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet. Mit Blick auf die anstehende Rede von Powell wird laut Thomas Meissner, Leiter Research Finanzmarktstrategie der LBBW, wohl das Verhältnis von Realwirtschaft und Teuerung im Fokus stehen. "Wie viel Abschwächung der Wirtschaftsleistung wird die US-Notenbank in Kauf nehmen, um die überbordende Inflation zu bändigen?", dürfte die zentrale Fragestellung sein.
Hierzulande setzt sich aktuell die Berichtssaison fort. Im Dax drehten Zalando nach deutlichen Kursgewinnen ins Minus und gaben um 1,0 Prozent nach. Henkel büssten 2,3 Prozent ein. Nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr will Zalando seine Profitabilität bis 2025 deutlich verbessern, was am Markt positiv aufgenommen wurde. Allerdings äusserte sich der Finanzchef des Online-Modehändlers während der Telefonkonferenz vorsichtig zum aktuellen Handelsgeschäft, sagte ein Börsianer.
Beim Konsumgüter- und Klebstoffhersteller Henkel enttäuschte vor allem die Consumer-Sparte (Kosmetik sowie Wasch- und Reinigungsmittel) erneut und auch der Ergebnisausblick überzeugte nicht. Das Wachstum des bereinigten Ergebnisses je Aktie für 2023 gab Henkel mit einer sehr breiten Spanne von plus bis minus 10 Prozent an.
Schlusslicht im Dax waren die Anteile von Vonovia mit minus 5,6 Prozent. Wegen Korruptionsverdachts haben die Staatsanwaltschaft Bochum und das Landeskriminalamt NRW Büros des Bochumer Wohnimmobilienkonzerns durchsucht.
Für die Brenntag-Papiere ging es um 1,6 Prozent hoch, denn Kreisen zufolge will der Chemikalienhändler mindestens fünf Prozent seiner Aktien zurückkaufen. Das jedenfalls berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Hellofresh büssten am Ende des MDax zeitweise prozentual zweistellig ein. Zuletzt verloren die Aktien 7,0 Prozent. Analyst Marcus Diebel von JPMorgan beurteilte den operativen Ergebnisausblick des Kochboxen-Lieferanten negativ sowie auch die Anzahl aktiver Kunden.
Schaeffler sackten im SDax um 8,3 Prozent ab, denn der weiterhin mit hohen Kosten kämpfende Auto- und Industriezulieferer enttäuschte mit seinem operativen Ergebnis und der Profitabilität im vierten Quartal. Zudem fiel der Ausblick vorsichtig aus.
Traton dagegen waren mit plus 5,3 Prozent Favorit im Index der kleineren Börsenwerte. Die Jahreszahlen und ein optimistischer Ausblick der VW-Nutzfahrzeugholding katapultierte die Aktie so zugleich auch auf den höchsten Stand seit rund zwölf Monaten. Das Plus seit Jahresbeginn 2023 beläuft sich inzwischen auf rund 26,5 Prozent.
Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,0661 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0646 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt legte die Umlaufrendite von 2,71 Prozent am Vortag auf 2,73 Prozent zu. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 123,42 Punkte. Der Bund-Future (Juni-Kontrakt) stieg um 0,44 Prozent auf 131,34 Punkte./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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