Der Dax pendelte um die vielbeachtete Marke von 14 000 Punkten und schloss 0,50 Prozent tiefer bei 13 925,60 Zählern. Der MDax der mittelgrossen Unternehmenswerte sank um 0,33 Prozent auf 25 200,86 Punkte.
CMC-Markets-Analyst Jochen Stanzl begründete die Rückkehr der Skepsis zur Wochenmitte damit, dass die China-Hoffnungen vom Vortag einen neuen Dämpfer erhalten hätten. Denn: Eine Wiedereröffnung der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft und eine anschliessende schnelle Erholung gehe mit der Angst vor länger höheren Zinsen einher, mit denen die Notenbanken diesem Aufschwung entgegenwirken müssten. Denn ein schneller Aufschwung könnte die Inflationsrisiken wieder erhöhen.
Aus Branchensicht gehörten Automobilwerte zu den am wenigsten gefragten Aktien im Dax. Der Sektor steht aktuell ein Stück weit im Bann des US-Elektroautoherstellers Tesla , der die Produktion in China laut Berichten der vergangenen Tage vorübergehend kürzt. So verbuchten die Aktien von BMW , Mercedes-Benz , Volkswagen und Porsche AG Verluste zwischen 0,5 und 1,6 Prozent.
Unter den Einzelwerten ragten Rheinmetall mit plus 1,6 Prozent als MDax-Spitzenreiter positiv heraus. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer zog einen Auftrag aus dem Segment Kältemittelverdichter im Volumen von über 770 Millionen Euro an Land. Es handelt sich dabei dem Unternehmen zufolge um den grössten Einzelauftrag, den der nicht-militärische Bereich ausserhalb des klassischen Automobilgeschäfts bisher erhalten hat.
Im Leitindex gaben die Aktien von Infineon nach einem Interview von Vorstandschef Jochen Hanebeck um 1,5 Prozent nach und gehörten damit zu den schwächsten Dax-Werten. Laut dem Manager ist der Halbleiterhersteller bereit für grössere Übernahmen im Volumen von mehreren Milliarden Euro. Jede Ergänzung müsse allerdings neben dem strategischen Aspekt "auch kulturell zu uns passen und finanziell Sinn ergeben", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,47 Prozent am Vortag auf 2,46 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 125,97 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,10 Prozent auf 133,60 Punkte.
Der Euro kostete zuletzt 1,0620 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0640 Dollar festgesetzt./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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