Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,2 Prozent tiefer bei 4238,38 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,4 Prozent nach unten. Der britische FTSE 100 fiel um 0,7 Prozent. Der New Yorker Dow Jones Industrial verlor zum europäischen Schlussgeschäft 0,5 Prozent.
Die im Januar blühenden Hoffnungen auf Zinssenkungen noch in der zweiten Jahreshälfte stellten sich mittlerweile als Hirngespinst früherer Tage dar, zog Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets eine Februar-Bilanz. "Dafür hat sich die Börse, allen voran der Deutsche Aktienindex, erstaunlich gut gehalten. Durch die etwas optimistischere Brille betrachtet, könnte man deshalb auch von einer nötigen Pause nach einer sehr starken Erholung am Aktienmarkt sprechen. Zudem ist der Februar bekannt dafür, ein schwieriger Börsenmonat zu sein", so Oldenburger.
Inflationsdaten für den laufenden Monat hielten die Furcht vor weiter steigenden Zinsen im Euroraum wach: In Frankreich erreichte die Teuerung überraschend ein Rekordhoch und in Spanien stieg die Inflation unerwartet. Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG schrieb: "Angesichts der weiterhin über den Köpfen der Anleger schwebenden Zinsangst scheint die Risikobereitschaft gering zu sein."
Die Aktien von Bayer büssten als Schlusslicht im Dax 3,9 Prozent ein. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern hatte mit seinem Gewinnausblick enttäuscht. Das Unternehmen stellte die Anleger auf weniger schwungvolle Geschäfte ein. Das Wachstum dürfte sich 2023 verlangsamen. Der kräftige Rückenwind durch aussergewöhnlich hohe Preise für das Pflanzenschutzmittel Glyphosat lässt weiter nach.
Die Anteilscheine von Adidas profitierten mit plus 2,4 Prozent von Analystenaussagen. Zwei Banken hatten sich positiv zu dem Sportartikelhersteller geäussert. Der Markt sei mit Blick auf die Profitabilität des Unternehmens zu vorsichtig geworden, schrieb Graham Renwick von Berenberg. 2023 sollte es zwar noch Gegenwind geben, aber der neue Chef Björn Gulden habe mit dem neuen Ausblick reinen Tisch gemacht.
Im MDax waren die Papiere von Aixtron mit einem Kursgewinn von 12,5 der Spitzenreiter. Der Halbleiter-Ausrüster will nach Belastungen durch Lieferverzögerungen das Wachstum im neuen Jahr beschleunigen und die Profitabilität steigern.
Positive Nachrichten kamen auch von PVA Tepla : Das Technologieunternehmen rechnet nach einem erfolgreichen Jahr mit weiteren Zuwächsen. Analysten lobten vor allem den unerwartet starken Ausblick auf 2023. Die Aktien schnellten um 10,8 Prozent nach oben, was den ersten Platz im Nebenwerteindex SDax bedeutete.
Die Papiere des Onlinebrokers Flatexdegiro setzten ihre Stabilisierung nach dem Kursrutsch am Freitag fort und stiegen um 9,2 Prozent. Marius Fuhrberg vom Analysehaus Warburg Research sah die Eckdaten für 2022 leicht über den Erwartungen. Den Ausblick hält er für vorsichtig. Jede Belebung der Handelsaktivitäten könne zu höheren Zielen und steigenden Markterwartungen führen, betonte der Experte.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,0607 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0619 (Montag: 1,0554) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9417 (0,9475) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,60 Prozent am Vortag auf 2,68 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,42 Prozent auf 123,74 Punkte. Der Bund-Future verlor zuletzt 0,50 Prozent auf 132,89 Punkte./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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