Da neben der tonangebenden Wall Street unter anderem die Börsen in Grossbritannien, Zürich, China, Hongkong und Japan geschlossen blieben, verlief der Handel recht ruhig und mit wenig Volumen. Der MDax zog am Montag um 1,43 Prozent auf 25 475,53 Punkte an. Der Index der mittelgrossen deutschen Unternehmen war im vergangenen Jahr um rund 28 Prozent eingebrochen.

Nun hofften die Anleger "auf ein besseres Börsenjahr 2023", schrieb Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Allerdings seien die wirtschaftlichen sowie politischen Risiken und Belastungsfaktoren weiterhin da. So verwies Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management darauf, dass die Gründe für die hohe Inflation immer noch Bestand hätten. Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets sieht derweil 2023 weniger die Inflation als die Gefahr einer Rezession als Belastung.

Unter den Einzelwerten knüpften die Aktien von Rheinmetall dank eines Grossauftrags an das starke Vorjahr an: Mit plus 5,9 Prozent sicherten sich die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers den zweiten Platz im MDax. Im vergangenen Jahr hatte das Rüstungsgeschäft im Fokus gestanden, das von höheren Verteidigungsausgaben im Zuge des Ukraine-Krieges profitierte. Nun erhielt der Konzern von einem deutschen Auto-Premiumhersteller einen über eine Viertelmilliarde Euro schweren Auftrag für Schaltschutz-Teile in Elektroautos.

Die 2022 eher geschmähten Autoaktien profitierten laut Börsenexperte Andreas Lipkow insgesamt von der Hoffnung auf eine mögliche Konjunkturerholung in der zweiten Jahreshälfte. So gewannen die Papiere von Continental im Dax 5,6 Prozent.

Zudem griffen die Anleger auch bei einigen Verlierern des vergangenen Jahres aus der Immobilien- und Onlinehandelsbranche zu, wie stellvertretend die Kursaufschläge bei Vonovia und Zalando in Höhe von 4,0 beziehungsweise 5,8 Prozent zeigten. Börsianern zufolge sehen Investoren nun vorerst grössere Chancen bei Werten, um die sie bis zuletzt den grössten Bogen gemacht hatten.

Der Laborzulieferer Sartorius , dessen Aktien bereits 2022 zu den grössten Dax-Verlierern gehört hatten, büsste indes am Dax-Ende fast sieben Prozent ein. Die Göttinger wollen auch in den kommenden Jahren wieder Übernahmen tätigen. Am Wochenende hatte Unternehmenschef Joachim Kreuzburg zudem der Deutschen Presse-Agentur gesagt, dass sich der Fachkräftemangel mittlerweile zu einem Arbeitskräftemangel ausgedehnt habe, der auch für Sartorius eine Herausforderung sei.

Der EuroStoxx 50 gewann 1,65 Prozent auf 3856,09 Zähler. Der französische Cac 40 legte etwas deutlicher zu.

Der Euro stieg: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0683 (Freitag: 1,0666) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9361 (0,9376) Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,50 Prozent am Freitag auf 2,47 Prozent. Der Rentenindex Rex verlor 0,80 Prozent auf 124,73 Punkte. Der Bund-Future zog um 1,11 Prozent auf 134,28 Zähler an./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

(AWP)