Der Börsentag sei "so etwas wie die Ruhe vor dem grossen Sturm" gewesen, resümierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Denn vor den Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag stehen ausserdem die viel beachteten Inflationsdaten aus den USA am Dienstag auf der Agenda. So dürften Altmann zufolge die Anleger erst einmal starke Nerven brauchen, bevor es dann in der letzten Woche vor Weihnachten ruhig werden sollte.

Der Dax beendete den lustlosen Handel mit minus 0,45 Prozent auf 14 306,63 Punkte. Seit der vergangenen Woche kämpft er wieder mit der gleitenden 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend für den Leitindex signalisiert und aktuell bei 14 385 Punkten verläuft. Diese Linie wirkt derzeit wie ein Deckel für die im Oktober begonnene und nun ins Stocken geratene Börsenrally.

Der MDax fiel am Montag um 0,46 Prozent auf 25 487,05 Zähler. Der EuroStoxx 50 schloss mit minus 0,53 Prozent auf 3921,82 Zähler und auch in Paris und London wurden Verluste verzeichnet. In den USA legte der Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa zugleich um 0,8 Prozent zu.

Unter den Einzelwerten im Dax standen Symrise mit plus 1,1 Prozent im Blick. Eine Fusion der Enzymspezialisten Novozymes und Chr. Hansen sorgte für Fantasie in die Branche der Hersteller von Lebensmittelzusätzen.

Siemens Energy stiegen zeitweise auf ein neues Hoch seit Juni und schlossen dann knapp darunter mit plus 0,3 Prozent. Wie das "Handelsblatt" unter Verweis auf informierte Kreise berichtete, braucht der Energiekonzern für die Komplettübernahme seiner angeschlagenen Windturbinentochter Siemens Gamesa mehr Eigenkapital und prüft daher auch den Einstieg von Staatsfonds wie etwa Katar. Konkrete Verhandlungen gebe es allerdings derzeit nicht. Siemens Energy selbst lehnte laut der Wirtschaftszeitung einen Kommentar ab.

Unter den Nebenwerten sprangen Va-Q-Tec wegen einer möglichen Übernahme um rund 40 Prozent hoch. Wie das Hightech-Unternehmen am Freitag kurz nach Börsenschluss mitgeteilt hatte, werde es voraussichtlich in Kürze ein Übernahmeangebot durch den Finanzinvestor EQT geben.

Der Euro wurde am frühen Abend mit 1,0529 US-Dollar gehandelt. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0562 (Freitag: 1,0559) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9468 (0,9471) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,81 Prozent am Freitag auf 1,85 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,64 Prozent auf 127,98 Punkte. Der Bund-Future stieg am Abend um 0,06 Prozent auf 140,46 Punkte./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)