Während in Europa die weiter sinkenden Gaspreise den Anlegern Mut machen, richten sich die Blicke bereits auf die USA, wo am Donnerstag die Verbraucherpreise für Dezember auf der Tagesordnung stehen. Sie sind ein wichtiger Signalgeber für den weiteren Zinskurs der Notenbank.

Europaweit profitierten zur Wochenmitte insbesondere die 2022 stark unter Druck geratenen Immobilienwerte von der Aussicht auf eine etwas weniger harsche Gangart der Notenbanken, falls die Inflation tatsächlich weiter an Tempo verlieren sollte. In diesem Fall dürften die Zinsen verstärkt unter Druck geraten, was die Refinanzierung von Immobilien erleichtert. Hierzulande gewannen etwa Vonovia im Dax 6,6 Prozent und TAG Immobilien im MDax 10,5 Prozent.

Ferner stiegen im Dax die Aktien von Siemens Energy um 5,4 Prozent. Der Energietechnikkonzern erhielt einen Milliardenauftrag bezüglich der Anbindung von Windparks in der deutschen Nordsee.

Der Softwareanbieter Teamviewer schnitt im vierten Quartal mit seinen in Rechnung gestellten Umsätzen und dem operativen Ergebnis besser als erwartet ab. Nach anfangs hohem Kurszuwachs schlossen die Titel aber 0,4 Prozent schwächer, belastet von Gewinnmitnahmen und warnenden Stimmen am Markt vor einer in diesem Jahr womöglich enttäuschenden Entwicklung der Margen.

An der Spitze im Nebenwerteindex SDax sprangen die Anteile von SMA Solar um 14,6 Prozent hoch und profitierten damit von einem optimistischen Analystenkommentar. Bei dem Photovoltaik-Unternehmen setze sich die starke Auftragslage fort und die Auslastung sei recht hoch, schrieb der Experte Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies. Am Index-Ende rutschten die Papiere der Südzucker-Tochter Cropenergies nach einem Zwischenbericht um 7,4 Prozent ab.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,04 Prozent auf 4099,76 Punkte. In Paris stieg der Cac 40 ebenso wie in London der FTSE 100 und auch in New York stand der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss höher.

Der Euro kletterte am Mittwoch zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Ende Mai 2022, zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0738 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0747 (Dienstag: 1,0723) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9305 (0,9326) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,28 Prozent am Vortag auf 2,25 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22 Prozent auf 126,12 Punkte. Der Bund-Future zog um 0,89 Prozent an auf 137,70 Zähler./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)