Nach einem Umsatzeinbruch und roten Zahlen im vergangenen Quartal kassierte das Unternehmen die Jahresziele und rechnet mit weniger Umsatz und Gewinn als noch vor drei Monaten. Ein Auslöser war der Rückgang der Erlöse im PC-Geschäft um ein Viertel auf 7,7 Milliarden US-Dollar (7,6 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis brach sogar um 73 Prozent ein. Bei Chips für Rechenzentren sank der Umsatz um 16 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn schmolz von knapp 2,1 Milliarden auf nur noch rund ein Zehntel dessen zusammen.

Analyst Stacy Rasgon vom Investmenthaus Bernstein nannte die Profitabilität Intels "erschreckend" und die neuen Jahresziele "garstig". Der Bericht für das zweite Quartal sei "das Schlimmste, was er in seiner Karriere bisher gesehen habe" - und er habe seinen Job während der Weltfinanzkrise begonnen. Der Umsatz und das Ergebnis je Aktie hätten sogar die pessimistischsten Prognosen noch unterboten.

Die Ergebnisprognose von Intel für das laufende Quartal bleibe mit 0,35 Dollar je Aktie ebenfalls weit hinter der Markterwartung von 0,82 Dollar zurück. Gleiches gelte für die neuen, reduzierten Zielvorgaben für das Gesamtjahr. Die Schwäche rühre nicht nur vom PC-Segment, sondern auch vom Geschäft mit Daten- und Rechenzentren her. Es habe den Anschein, als würden Wettbewerber Intel hier hohe Marktanteilsverluste zufügen.

Aus Anlegersicht waren die vergangenen 15 Monate eine schwere Leidenszeit. Hatten die Aktien im April vergangenen Jahres mit Kursen von fast 70 Dollar den höchsten Stand seit 2000 nur knapp verpasst, so hat sich der Kurs seitdem fast halbiert. Allein in diesem Börsenjahr steht ein Kursverlust von mehr als 30 Prozent zu Buche./bek/la/he

(AWP)