Zu Wochenbeginn waren die Rohölnotierungen zeitweise erheblich unter Druck geraten. Auslöser waren die Finanzprobleme des grossen Immobilienentwicklers Evergrande aus China und Sorgen über die wirtschaftliche Stabilität der Volksrepublik. Da Erdöl als riskante Anlageklasse gilt, wurde der Rohstoff von der schlechten Marktstimmung besonders belastet. Hinzu kam der aufwertende US-Dollar, der Öl für Investoren ausserhalb des Dollarraums verteuerte und die Nachfrage von dort belastete.

Am Dienstag hellte sich die Stimmung an den Finanzmärkten deutlich auf. Davon profitierten auch die Ölpreise. Bis zum Mittag konnten sie jedoch nur einen Teil ihrer Abschläge vom Wochenstart aufholen.

Die Rohstoffexperten der Commerzbank führen die steigenden Ölpreise auch auf die anhaltende Knappheit an Erdöl zurück. "Die US-Ölproduktion im Golf von Mexiko dürfte erheblich länger beeinträchtigt bleiben als bislang erwartet", heisst es in einem Marktkommentar. Zuletzt hatte der Mineralölkonzern Royal Dutch Shell mitgeteilt, dass zwei seiner Förderanlagen in der Golfregion vermutlich noch bis ins nächste Jahr hinein ausfallen werden. Grund sind Schäden durch den Hurrikan Ida, der die Golfregion vor etwa drei Wochen heimgesucht hat./bgf/jsl/stk

(AWP)