Für Belastung am Markt sorgte die Erwartung einer strafferen US-Geldpolitik. Die Federal Reserve dürften im Handelsverlauf ihren Kampf gegen die hohe Inflation mit einer deutlichen Zinsanhebung fortsetzen. Analysten erwarten eine Straffung um 0,5 Prozentpunkte, die Finanzmärkte setzen auf einen grösseren Schritt um 0,75 Punkte. Höhere Zinsen bremsen die Wirtschaft und damit den Ölverbrauch.

Zudem sind in den USA die Lagerbestände an Rohöl laut Energieministerium in der vergangenen Woche gestiegen. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet. Die Ölproduktion legte ausserdem etwas zu.

Die Internationale Energieagentur IEA warnte unterdessen vor einem nicht ausreichenden Ölangebot im kommenden Jahr. Die westlichen Sanktionen gegenüber Russland sorgen schon seit einiger Zeit für ein knappes Angebot. Für dieses Jahr geht die IEA jedoch davon aus, dass sich auch die Nachfrage abschwächt, was den Ölmarkt ins Gleichgewicht bringe.

Schon seit längerem wird die Erdölnachfrage durch die strikte Corona-Politik Chinas belastet. Am Mittwoch sorgten Konjunkturdaten aus der Volksrepublik aber für etwas Zuversicht. Produktionsdaten aus der Industrie und Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel fielen etwas besser aus als erwartet. Auch die Investitionsneigung der Unternehmen überraschte leicht positiv. China ist einer der grössten Ölverbraucher der Welt./jsl/he

(AWP)