Am Morgen waren die Preise noch um gut einen Dollar gestiegen. Belastung kam im Laufe des Vormittags jedoch vom US-Dollar, der zu vielen Währungen zulegte und Erdöl für Investoren ausserhalb des Dollarraums verteuerte. Entsprechend ging die Nachfrage von dort zurück, was auf den Rohölpreisen lastete.

Trotz der leichten Verluste haben sich die Ölpreise zuletzt etwas von ihren deutlichen Abschlägen von Ende November erholt. Ausschlaggebend für die Erholung waren positiv aufgenommene Nachrichten zur neuen Corona-Variante Omikron. Der Einbruch der Ölpreise Ende November und Anfang Dezember um fast 20 Prozent habe sich als überzogen erwiesen und sei inzwischen um mehr die Hälfte wettgemacht worden, erklärte Commerzbank-Experte Carsten Fritsch.

Anleger am Ölmarkt dürften in dieser Woche auch die zahlreichen Entscheidungen von Notenbanken im Blick haben. Viel Aufmerksamkeit ziehen die Zentralbanken der grossen Volkswirtschaften USA, Eurozone, Grossbritannien und Japan auf sich. Es wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed auf die hohe Inflation reagiert und den Ausstieg aus ihrer extrem lockeren Ausrichtung beschleunigt. Die EZB entscheidet über den Fortgang ihres Corona-Krisenprogramms.

Schritte hin zu einer weniger expansiven Geldpolitik belasten tendenziell die Ölpreise. Eine schwächere konjunkturelle Dynamik würde auch die Nachfrage nach Rohöl dämpfen./jsl/men

(AWP)