In der vergangenen Nacht stieg der Preis für Nordsee-Öl erstmals seit Anfang 2020 wieder über 65 US-Dollar je Barrel. Etwa zeitgleich stieg der Preis für US-Öl bis auf 62,26 Dollar und damit ebenfalls auf den höchsten Stand seit Januar 2020.

Im Verlauf des Vormittags gaben die Ölpreise die frühen Gewinne aber wieder ab. Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete gegen Mittag 61,09 Dollar. Das waren fünf Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent verharrte auf 64,34 Dollar.

Seit Tagen belastet ein ungewöhnlich starker Kälteeinbruch in Teilen der USA die Ölförderung, den Transport und die Weiterverarbeitung von Rohöl in der grössten Volkswirtschaft der Welt. Mittlerweile gehen Experten davon aus, dass bis zu 40 Prozent der gesamten amerikanischen Ölproduktion betroffen sind, was auch Auswirkungen auf den Weltmarkt für Rohöl hat.

Gestützt wurden die Ölpreise auch durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA. Wie am Mittwochabend bekannt wurde, hat der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Rückgang der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl um fast sechs Millionen Barrel verzeichnet. Am Nachmittag werden die offiziellen Daten der US-Regierung zur Entwicklung der Ölreserven erwartet, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen könnten./jkr/bgf/stk

(AWP)