Zu Wochenbeginn lastete der steigende Dollar auf den Erdölpreisen, da eine starke US-Währung Rohöl für Interessenten ausserhalb des Dollarraums verteuert und deren Nachfrage dämpfen kann. Der Rohstoff wird überwiegend in Dollar gehandelt. Der Greenback profitiert von der Aussicht auf deutliche Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed, die damit auf die hohe Inflation im Land reagiert.

In China hat sich die Corona-Lage unterdessen wieder eingetrübt. Die Metropolen Peking und Shanghai meldeten steigende Virus-Fälle. "Hoffnungen auf eine schnelle und vollständige Normalisierung der Ölnachfrage in China, dem zweitwichtigsten Ölverbrauchsland weltweit, nach der Aufhebung der vorherigen Lockdowns sind somit verfrüht gewesen", kommentierte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank.

Verstärkt haben sich zudem die Rezessionssorgen in den USA, nachdem dort die Inflationsrate im Mai überraschend erneut gestiegen ist. "Sollte die Fed die Zinsen daraufhin deutlich stärker anheben müssen und die US-Wirtschaft in die Rezession rutschen, würde das auch die Ölnachfrage im weltgrössten Ölverbrauchsland treffen", schreibt Fritsch. Rezessionssorgen gebe es zudem auch in Europa, nachdem die EZB letzte Woche recht deutliche Zinsanhebungen angekündigt habe./jsl/he

(AWP)