Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung nach deutlichen Verlusten vom Vortag. Am Dienstag waren die Ölpreise gefallen, nachdem Russland laut eigenen Angaben mit dem Abzug von Truppen an der Grenze zur Ukraine begonnen habe. An den Märkten wurde dies als Entspannungssignal gewertet. Unterdessen hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg aber gesagt, dass Russland seinen Truppenaufmarsch im Grenzgebiet zur Ukraine entgegen seiner eigenen Ankündigungen fortsetze.
Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank zeigen die jüngsten Marktreaktionen, wie stark die Ölpreise durch die Sorge vor einer militärischen Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt und damit verbundenen Lieferausfällen getrieben werden. Fritsch verwies auf den Preis für den nächstfälligen Terminkontrakt, der deutlich über dem in sechs Monaten fälligen Terminkontrakt liege. "Die Marktteilnehmer sind also nach wie vor bereit, für kurzfristig lieferbares Öl einen erheblichen Preisaufschlag zu zahlen", sagte der Experte.
Gestützt wurden die Ölpreise ausserdem durch jüngste Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 2,4 Millionen Barrel verzeichnet hat. Sinkende Ölreserven stützen in der Regel die Ölpreise. Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen dürften./jkr/jsl/eas
(AWP)