Damit profitierten die als besonders sicher geltenden, festverzinslichen Wertpapiere von der anhaltenden Bankenkrise dies- wie jenseits des Atlantik. Dass die angeschlagene Schweizer Grossbank Credit Suisse Milliardenkredite der heimischen Notenbank erhält und die US-Regionalbank First Republic umfangreiche Finanzspritzen der grössten amerikanischen Geldhäuser, hatte nur kurzzeitig für etwas Beruhigung im Finanzsektor gesorgt.
Mit Spannung erwartet wird, wie die US-Notenbank Fed am kommenden Mittwoch auf die Schieflagen im Bankensektor reagieren wird. Die Euro-Währungshüter hatten sich am Donnerstag nicht von ihrem Anti-Inflations-Kurs abbringen lassen und die Leitzinsen erneut deutlich erhöht. Von der Fed erwarten die Experten der Credit Suisse derweil eine "restriktive Pause". Die Zinswende wird kurz ausgesetzt, es werden aber weitere Schritte signalisiert - so ihre Theorie.
"Die Fed muss es wieder einmal richten", kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Eine Zinssenkung - wie von einigen Anleger erhofft - wäre aus seiner Sicht nicht der richtige Weg, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinne. Denn dann könnten Spekulationen aufkommen, "dass noch mehr im Argen liegt als bisher bekannt". Oldenburger setzt auf "eine Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche" der Fed, um den Markt zu beruhigen und sich wieder der eigentlichen Agenda, dem Kampf gegen die Inflation, zuwenden zu können./gl/jha/
(AWP)