An den Anleihemärkten gibt weiterhin die Geldpolitik den Ton an. Am Vortag hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Möglichkeit stärkerer Zinsanhebungen angedeutet, um der hohen Inflation Einhalt zu gebieten. Seither sind am US-Markt die Renditen kurzlaufender Papiere angestiegen. In den längeren Laufzeiten hielt sich die Bewegung in Grenzen.

Im Ergebnis ist die US-Zinskurve noch inverser geworden. Zweijährige Staatsanleihen rentieren mittlerweile mit gut fünf Prozent, dreissigjährige Treasuries mit 3,9 Prozent. Die Aussichten auf weitere Zinsanhebungen treibt die Kurzfristzinsen, während die längerfristigen Zinsen durch die trüberen Konjunkturaussichten belastet werden. Dadurch ergibt sich das Gegenteil einer "normalen" Zinskurve mit über die Laufzeit steigenden Zinsen.

Neue Zahlen vom Arbeitsmarkt deuten nicht auf Entlastung für die Federal Reserve hin. Der Dienstleister ADP meldete für Februar einen Stellenaufbau in der Privatwirtschaft, der grösser ausfiel als erwartet. Der Arbeitsmarkt ist eine wichtige Einflussgrösse für die US-Geldpolitik, da hohe Lohnsteigerungen zusätzliches Inflationspotenzial mit sich bringen./la/he

(AWP)