In Europa ging es ebenfalls klar aufwärts. Der EuroStoxx 50 erklomm im Verlauf den höchsten Stand seit Anfang 2008 und schloss mit plus 0,80 Prozent auf 4071,75 Zählern. Auch die Leitindizes an den Börsen in Paris und London verbuchten ähnlich hohe Gewinne. An der New Yorker Wall Street notierte der Dow Jones Industrial zuletzt rund 0,4 Prozent fester.

Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone stieg im Mai erneut auf ein Rekordhoch. Dass die Inflation in der Eurozone ebenfalls weiter anstieg und sogar leicht über das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), störte die Anleger nicht. Im jüngsten Kapitalmarktausblick der Fondsgesellschaft DWS hiess es zu dem Thema, der Inflationsdruck dürfte 2021 den Höhepunkt erreichen und 2022 etwas nachlassen. Mit steigenden Leitzinsen sei vorerst nicht zu rechnen.

"In der Eurozone wächst die verarbeitende Industrie so stark wie nie zuvor. Diese Entwicklung gepaart mit tiefen Zinsen und einer kräftigen Erholung der Gewinne lässt Aktien auf dem hohen Niveau weiterhin attraktiv erscheinen", bemerkte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. "Die Hoffnung ist, dass sich die Dynamik fortsetzt. In diesem Fall könnte auch die Europäische Zentralbank darüber nachdenken, eine Abkehr von der Nullzinspolitik durchzuführen, ohne grösseren Schaden an der Börse anzurichten", so Stanzl.

Der europäische Autosektor stieg auf das höchste Niveau seit Anfang 2018. Im Dax lagen Continental vorne mit plus 3,7 Prozent. Volkswagen , Daimler und BMW folgten mit Kursgewinnen zwischen 2,6 und 3,1 Prozent. An der Spitze im MDax gewannen die Papiere der Porsche SE 5,0 Prozent. Börsianer verwiesen als Treiber auf einen möglichen Börsengang der Porsche AG, des zum Volkswagen-Konzern zählenden Autobauers. Dieser wäre positiv für die Aktien von Volkswagen sowie für den VW-Grossaktionär Porsche SE, schrieb Experte Daniel Schwarz vom Analysehaus Stifel.

Ein Folgeauftrag eines weltweit führenden Chipherstellers für LPKF liess die Aktien des Laserspezialisten um 6,6 Prozent steigen. Damit eroberten sie den ersten Platz im Nebenwerteindex SDax . Dort belegten die Stammaktien des Autovermieters Sixt nach einem von der Berenberg Bank gestrichenen Kaufvotum den vorletzten Platz mit minus 6,8 Prozent.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,2242 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2225 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,23 Prozent am Vortag auf minus 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 144,33 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,11 Prozent auf 169,83 Punkte./edh/men

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

(AWP)