Credit Suisse legen gegen 9.40 Uhr um 3,2 Prozent auf 4,241 Franken zu, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI mit +0,05 Prozent wenig verändert tendiert. Am Vortag hatten die Aktien der Grossbank 4,2 Prozent abgegeben. In den Tagen zuvor war es teilweise zu noch grösseren Ausschlägen gekommen im Umfang von bis zu minus respektive plus 10 Prozent.

Gründe waren die verschiedensten Medienberichte darüber, wie ein angekündigtes Strategie-Update der angeschlagenen Grossbank aussehen könnte - teilweise wurden sogar Szenarien über einen Kollaps der Bank verbreitet. Unter anderem war auch über eine mögliche milliardenschwere Kapitalerhöhung und eine Zerschlagung der Investmentbank spekuliert. Einen Ausstieg aus dem US-Geschäft hatte die Bank selbst dementiert.

Sie verwies zudem wiederholt darauf, dass das Update gemeinsam mit den Zahlen zum dritten Quartal am 27. Oktober erfolgen werde. Die CS hatte Ende Juli eine umfassende Strategieüberprüfung zusammen mit dem Austausch des CEO angekündigt.

JPMorgan hat das Rating für Credit Suisse am Donnerstag aus Bewertungsgründen auf "Neutral" von "Underweight" hochgestuft, allerdings das Kursziel von zuvor 6,80 Franken nun auf 6,00 Franken reduziert. Die Analysten der US-Bank geben sich jedoch langfristig zuversichtlich. Die jüngsten negativen Nachrichten und Marktreaktionen könnten den Wert kurzfristig etwas beeinträchtigen, doch das solle sich legen, nachdem die offenen Fragen zur Restrukturierung geklärt seien.

Auch sehen die JPMorgan-Experten eine Kapitalerhöhung nicht als gegeben an. Das Management sollte alle verfügbaren Optionen prüfen, um eine Aufnahme von neuem Kapital mit erheblichem Verwässerungseffekt zu vermeiden, heisst es. Trotz der aktuell starken Volatilität des Aktienkurses, der Ungewissheit über die Strategie und das Umsetzungsrisiko einer jeden neuen Strategie - es gebe Szenarien, die langfristig zu einem erheblichen Neubewertungspotenzial der CS führen könnten. Es sei Zeit für eine endgültige Umstrukturierung zum Vermögensverwalter.

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(AWP)