Gleichzeitig ist eine verstärkte Nachfrage nach dem Franken auszumachen. So ist das Dollar/Franken-Paar unter die 0,89er Marke gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Aktuell notiert es mit 0,8889 leicht unter dieser Marke. Auch das Euro/Franken-Paar hat sich seit dem Morgen abgeschwächt und notiert mit 0,9822 wieder etwas mehr über dem Tagestief von 0,97995.

Dabei machen dem Dollar gesunkene Zinserhöhungserwartungen zu schaffen. Dagegen profitieren Euro und Franken von der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen.

Bereits am Mittwoch hatte ein deutlicher Rückgang der Inflation in den USA den Dollar stark belastet. Am Donnerstag verstärkten dann erneut Preisdaten den Abwärtsdruck. Der Preisauftrieb auf Herstellerebene hat sich im März stärker als erwartet abgeschwächt. Die sogenannten Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet.

Zudem ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet gestiegen. Zuletzt mehrten sich die Signale für eine Abkühlung des immer noch robusten Arbeitsmarktes. Ein schwächerer Arbeitsmarkt dürfte die Lohnentwicklung und so auch den Preisauftrieb dämpfen. Der Druck auf die Fed sinkt also, die Zinsen weiter anzuheben. An den Finanzmärkten wird überwiegend erwartet, dass die Fed im Mai noch einmal ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte anheben wird und dann pausiert.

Mit Blick auf die EZB sind die Zinserhöhungserwartungen hingegen grösser. So stellte Bundesbankpräsident Joachim Nagel weitere Zinsschritte in Aussicht. Nach aktueller Prognose werde die Teuerungsrate erst 2025 wieder die Grössenordnung der angestrebten zwei Prozent erreichen. "Das heisst, der Anpassungspfad erfordert noch weitere Zinsschritte", sagte Nagel am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds in Washington. Allerdings könne man sich in der aktuellen Situation noch nicht auf eine Grössenordnung für die im Mai anstehende nächste Entscheidung festlegen. Steigende Zinsen stützen tendenziell eine Währung.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88058 (0,88038) britische Pfund und 146,81 (146,09) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 2043 Dollar gehandelt. Das waren rund 29 Dollar mehr als am Vortag./jsl/jha/pre/kw

(AWP)