Auch zum Schweizer Franken gibt der Euro nach und bis am Mittwochabend kann sich der Kurs nur mit Mühe über der Marke von 1,05 Franken halten. Devisenexperten gehen davon aus, dass dort für Schweizerische Nationalbank (SNB) die Schmerzgrenze für ein beherztes Eingreifen sprich Interventionen am Devisenmarkt gesetzt hat.

Aktuell geht der Euro zu 1,0509 Franken um nach Kursen von rund 1,0530 Franken im frühen Handel. Der Dollar konnte die 0,93er-Marke nicht verteidigen und notiert bei 0,9283 Franken.

Der Euro gerät derzeit von mehreren Seiten unter Druck. Zum einen lastet auf der Gemeinschaftswährung die Geldpolitik: Während die US-Notenbank Fed den Ausstieg aus ihrem lockeren Kurs eingeleitet hat, gibt die EZB noch keine Signale für ein Ende der sehr expansiven Politik. Hinzu kommt die angespanntere Corona-Lage in Europa. In einigen Ländern die Eurozone werden die Corona-Massnahmen verschärft, was die Konjunkturerholung erschweren dürfte.

Aussagen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan schickten die Lira erneut auf Talfahrt. Zu Dollar und Euro fiel die türkische Währung abermals auf Rekordtiefstände. Für einen Dollar müssen mittlerweile rund 10,6 Lira gezahlt werden, für einen Euro sind gut 12 Lira fällig.

Vor den geldpolitischen Entscheidungen der türkischen Zentralbank am Donnerstag hat sich Erdogan erneut deutlich für niedrige Zinsen ausgesprochen und Zinsen als "Plage" bezeichnet. "Solange ich in diesem Amt bin, werde ich meinen Kampf gegen die Zinsen bis zuletzt weiterführen." Angesichts der hohen Inflation von annähernd 20 Prozent belasteten die Aussagen das Vertrauen in die Lira.

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(AWP)