Zum Schweizer Franken tendiert der Dollar wenig verändert und kostet weiterhin mehr als 0,98 Franken. Aktuell wird der Greenback zu 0,9808 Franken gehandelt. Am Vortag war er in der Spitze bis in den Bereich von 0,9850 Franken geklettert. Der Euro hat sich gegenüber dem Franken über Nacht ebenfalls nur wenig verändert und steht bei 0,9780.
Die Schweizerische Nationalbank SNB befindet sich nach Ansicht der Commerzbank auf Zinserhöhungskurs. Dafür spricht der am Vortag veröffentlichte Anstieg der Inflation auf 3,5 Prozent. Dies ist zwar weniger als in den USA oder in der Eurozone, dennoch dürfte die SNB die Inflationsentwicklung mit Sorge betrachteten, denn sie verfolge ein Inflationsziel von weniger als 2 Prozent.
Vor diesem Hintergrund dürfte die SNB auf ihrer Sitzung am 22. September den Leitzins ein weiteres Mal anheben. Ein Leitzins von aktuell -0,25 Prozent sei wohl kaum angemessen. Wie gross der Schritt ausfallen werde, dürfte wohl für den Devisenmarkt eher zweitrangig sein. "Wichtiger ist die Tatsache, dass die SNB als Inflationsbekämpferin wahrgenommen wird, was den Franken stützen dürfte", so die Commerzbank.
Zwar werde auch die EZB bereits nächste Woche ihre Zinsen weiter anheben, was kurzfristig den Euro stützen könnte. Im Vergleich wirke die EZB aber weiterhin sehr zögerlich. Zudem dürften Konjunktursorgen und das Risiko einer Energiekrise auf dem Euro lasten, sodass der Euro zum Franken in den kommenden Monaten nachgeben dürfte.
Vor dem Wochenende stehen an den Finanzmärkten zunächst aber vor allem Daten vom US-Arbeitsmarkt im Mittelpunkt. Die Zahlen gelten als mitentscheidend für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Im Laufe des September entscheidet das Fed über den nächsten Schritt. Derzeit ist nicht ganz klar, ob die Währungshüter ihren Inflationskampf im bisherigen, hohen Tempo fortsetzen oder möglicherweise etwas auf die Bremse treten. Letzteres dürfte bei schwachen Zahlen vom Jobmarkt wahrscheinlicher werden.
/bgf/jha/pre/tv
(AWP)