Auch zum Franken hat der Euro im Frühhandel erzielte Gewinne abgegeben und kostet aktuell noch 1,0744 nach 1,0762 Franken am Morgen. Der Dollar wird derweil wenig verändert zu 0,9243 Franken gehandelt nach 0,9238.

Dem Euro fehlt es an klaren Impulsen. Der US-Dollar war zuletzt an den Märkten unter Druck geraten. Die erwartete geldpolitische Wende in den USA ist offenbar bereits in den Kursen eingepreist. Daher setzte zuletzt eine gewisse Gegenbewegung ein.

Weiterhin sind aber Inflationssorgen und die Reaktion der Geldpolitik dominierende Themen am Devisenmarkt. Die Konsumentenpreise sind im September in der Eurozone auf den höchsten Stand seit 13 Jahren gestiegen. Sie legten laut einer zweiten Schätzung um 3,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Die Daten bewegten den Devisenmarkt aber kaum, da eine vorherige Schätzung bestätigt wurde.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat unterdessen überraschend seinen Rücktritt aus seinem Amt zum Jahresende angekündigt. Er habe Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier um seine Entlassung aus dem Amt zum 31. Dezember 2021 gebeten. Der promovierte Volkswirt hatte sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch zu der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) geäussert.

"Dass sich Weidmann häufig nicht durchsetzen konnte, könnte bei seinem Rücktritt eine Rolle gespielt haben", kommentierte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. "Eine neue Bundesregierung wird wohl kaum einen Bundesbankpräsidenten berufen, der im EZB-Rat wieder im Gegensatz zur Mehrheitsmeinung steht." Dies mache es "nicht wahrscheinlicher", dass die EZB auf absehbare Zeit aus ihrer sehr expansiven Geldpolitik aussteigen werde, obwohl die Inflationsrisiken zuletzt deutlich gestiegen seien. Deutliche Reaktionen am Devisenmarkt auf die Ankündigung gab es allerdings nicht.

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(AWP)