Auch zur Schweizer Währung ist der Euro am Abend etwas zurückgefallen und notiert mit 0,9872 Franken wieder unter der Marke von 99 Rappen, die er nach dem EZB-Entscheid übersprungen hatte. Der US-Dollar wird mit 0,9283 gehandelt und zeigt sich zum Franken damit weiterhin etwas fester als noch am Vortag.

Die EZB hob am Donnerstag zwar ihre Leitzinsen erwartungsgemäss um 0,5 Prozentpunkte und damit etwas weniger deutlich an als zuletzt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte aber nicht nur weitere Zinsanhebungen in Aussicht. Sie machte auch klar, dass die Anhebungen im aktuellen Tempo erfolgen dürften, um der hohen Inflation Herr zu werden. Damit erwischte Lagarde die Finanzmärkte, die wegen der schwächelnden Konjunktur auf ein baldiges Ende des geldpolitischen Straffungskurses gesetzt hatten, auf dem falschen Fuss.

Lagarde habe klargestellt, dass die derzeitigen Markterwartungen für die Leitzinsen zu niedrig seien, kommentierte Europa-Chefökonom Claus Vistesen vom Analysehaus Pantheon Macroeconomics. JPMorgan-Experte Greg Fuzesi rechnet nun damit, dass der Leitzins bis auf 3,25 Prozent steigen wird. Dies sei eine deutliche Veränderung gegenüber seiner vorherigen Prognose von 2,5 Prozent, betonte Fuzesi. Laut Portfoliomanager Konstantin Veit vom Vermögensverwalter Pimco erwartet jetzt auch der Markt einen Anstieg bis auf 3,25 Prozent.

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(AWP)