Auch gegenüber dem Franken hat der Dollar an Stärke gewonnen und kostet aktuell 0,9981 nach 0,9941 Franken noch am Morgen. Zeitweise streifte sich der Greenback haarscharf die Parität. Derweil wird der Euro aktuell zu 0,9687 Franken gehandelt und damit praktisch auf dem Stand vom frühen Morgen (0,9641).
Der Franken dürfte attraktiv bleiben, kommentiert Thomas Stucki, CIO der St. Galler Kantonalbank. Die Stärke des Dollar hänge davon ab, wie hoch das Fed die Zinsen anheben wird. Das werde sich dann ändern, wenn die US-Wirtschaft markant an Schwung verliere. Derweil hingen über dem Euro (und dem Pfund) die hohen Gaspreise in Europa, die die Firmen und die Haushalte stark belasten und die Inflationsraten in den zweistelligen Bereich drückten.
Finanzmarktunsicherheit begünstigt Dollar
Der US-Dollar profitiert derzeit von der Unsicherheit an den Finanzmärkten. Zum Wochenstart rief eine Eskalation des Ukraine-Kriegs neue Sorgen hervor. Nach den Explosionen auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke wurden am Montag in zahlreichen ukrainischen Städten und in der Hauptstadt Kiew Raketenangriffe gemeldet. Anleger drängten in den sicheren Anlagehafen US-Dollar, andere Währungen wie der Euro erlitten im Gegenzug Verluste.
Von Konjunkturdaten gab es wenig Impulse. Die von Sentix erhobene Konjunkturstimmung für den Euroraum trübte sich weiter ein. "Die Konjunktur in der Eurozone befindet sich weiter im Absturz", kommentierte Sentix das Ergebnis und verwies auf anhaltende Unsicherheiten über die Gas- und Energielage im Winter sowie den Ukraine-Krieg.
Unterdessen hat die Bank of England ihr Stützungsprogramm für den heimischen Anleihemarkt angepasst. Die Zentralbank bekräftigte, wie geplant Mitte Oktober aus dem Ende September aufgelegten Programm aussteigen zu wollen. Da bisher mit etwa 5 Milliarden Pfund deutlich weniger langlaufende Staatsanleihen gekauft worden seien, als nach Ausgestaltung des Programms möglich wären, könne das Ankaufsvolumen in dieser Woche erhöht werden. Hintergrund des Eingriffs am Anleihemarkt ist die grosse Verunsicherung, die die neue Regierung unter Premierminister Liz Truss mit ihrem fiskalpolitischen Kurs ausgelöst hatte.
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(AWP)