Der Schweizer Franken kann seine Gewinne vom Vortag halten. Das Währungspaar EUR/CHF wird zu 1,0197 gehandelt nach 1,0194 am Abend. Auch zum US-Dollar zeigt sich der Franken robust und notiert mit 0,9693 nur wenig verändert. Am Vortag hatte die SNB im Kampf gegen die steigende Inflation den Leitzins unerwartet stark erhöht, was dem Franken Auftrieb verliehen und dagegen die Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt hatte.
Die SNB habe nicht nur mit einer Zinserhöhung die Märkte geschockt. "Der wirkliche Schocker war die Tatsache, dass die SNB angekündigt hat, nun auch - sollte der Franken abwerten - bereit zu sein, Währungsreserven zu verkaufen" kommentiert die Commerzbank. Der Markt wisse aber nicht, wann die SNB intervenieren würde.
Yen unter Druck
Der Yen stand an den Märkten unter Druck, nachdem die japanische Notenbank im Anschluss an ihre Zinssitzung die extrem lockere Geldpolitik bestätigt hatte. Die Bank of Japan gehört damit zu den ganz wenigen Zentralbanken, die den Kampf gegen die Inflation bisher noch nicht aufgenommen haben. In Japan ist die Inflation allerdings auch deutlich niedriger als etwa in der Eurozone, den USA oder Grossbritannien. Die Landeswährung Yen leidet seit längerem unter der Haltung der Notenbank. In dieser Woche war sie zum Dollar auf den tiefsten Stand seit fast einem viertel Jahrhundert gefallen.
Vor dem Wochenende stehen in der Eurozone Inflationsdaten auf dem Programm. Es handelt sich um Detaildaten, die jedoch revidiert werden könnten. Bisher bekannt ist, dass die Teuerung im Mai mit 8,1 Prozent auf ein Rekordhoch gestiegen ist. Die EZB strebt auf mittlere Sicht nur eine Inflation von zwei Prozent an. Sie hat für Juli zwar eine erste Zinserhöhung seit elf Jahren angekündigt, hinkt im Inflationskampf vielen anderen Zentralbanken aber hinterher.
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(AWP)