Zur Schweizer Währung zog der Euro auf 1,0477 Franken an nach 1,0459 Franken wenige Stunden zuvor. Der Dollar stieg auf 0,9777 Franken, nachdem er am Nachmittag noch für 0,9742 Franken gekostet hatte.
Zur Wochenmitte erwiesen sich robuste Konjunkturdaten aus der Eurozone als Stütze für den Euro. Die Region wuchs zu Jahresbeginn deutlich stärker als bisher bekannt. Im ersten Quartal betrug das Wirtschaftswachstum der 19 Euroländer zum Vorquartal 0,6 Prozent. Eine vorherige Schätzung hatte ein Wachstum von lediglich 0,3 Prozent ergeben.
Volkswirtin Melanie Debono von Pantheon Macroeconomics begründete die deutliche Abweichung mit einem starken Anstieg des irischen Bruttoinlandproduktes (BIP). Die Wirtschaft des Landes war um 10,8 Prozent gewachsen. Diese Daten lagen der Expertin zufolge bei der vorherigen Schätzung noch nicht vor. Die irischen BIP-Daten seien tendenziell sehr schwankungsanfällig, da ausländische Grosskonzerne durch interne Transferpreise ihre Erträge teilweise in das Niedrigsteuerland Irland verschöben und so das Wirtschaftswachstum künstlich erhöhten. Denn die Gewinne würden später in die Heimatländer der Konzerne zurückverlagert.
Die deutsche Industrie steigerte derweil ihre Produktion im April leicht. "Nach dem starken Rücksetzer vom März in unmittelbarer Reaktion auf den Kriegsausbruch in der Ukraine ist die folgende Erholung ein verhalten positives Zeichen", schrieb Anleiheanalyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Zumindest gebe es vorerst kein Abgleiten in eine steile Abwärtsspirale. Das Umfeld für die Industrie bleibe jedoch schwierig, wie der am Dienstag gemeldete neuerliche Sturz bei den Auftragseingängen gezeigt habe.
/ck/he/jb
(AWP)