Zum Franken blieb der Euro mit 0,9863 weiter unter der Marke von 99 Rappen nachdem er zwischenzeitlich auf ein Tief von 0,9836 Franken abgesackt war. Der Dollar wird zu 0,9819 und damit etwas höher als noch am Vorabend.

Der Euro hatte zuvor erstmals seit dem Jahr 2002 wieder Parität mit der US-Währung erreicht. Darunter versteht man ein Tauschverhältnis eins zu eins. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs leicht über Parität auf 1,0042 (Montag: 1,0098) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9958 (0,9903) Euro.

Der Euro steht schon seit einiger Zeit unter Druck. Seit Jahresbeginn ist er um rund 13 US-Cent gefallen. Gründe sind einerseits die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, die Europa besonders hart treffen. Als problematisch gilt vor allem die hohe Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen und dass Russlands Energie als Druckmittel einsetzt. Eine wirtschaftliche Rezession wäre bei Ausbleiben von Gaslieferungen aus Russland vermutlich unausweichlich, hiess es von Analysten der Postbank.

Als zweiter Grund für den schwachen Euro gilt das eher zurückhaltende Vorgehen der EZB gegen die hohe Inflation. Im Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken, insbesondere der US-Notenbank Federal Reserve, hat die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen noch nicht angehoben. Vielmehr hat sie sich nur zu einer Ankündigung durchringen können: Am 21. Juli sollen die Zinsen im Euroraum erstmals seit etwa elf Jahren wieder steigen. Angepeilt ist allerdings nur eine leichte Anhebung um 0,25 Prozentpunkte. Andere Zentralbanken gehen wesentlich entschiedener vor. So hatte auch die Schweizerische Nationalbank im Juni die Zinsen um 50 Basispunkte erhöht.

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(AWP)