Die Weltreservewährung Dollar gab auch gegenüber anderen Währungen wie dem Schweizer Franken nach. Der Dollar-Franken-Kurs fiel während des Montaghandels unter die Parität und notiert nun noch bei 0,9957 Franken. Zugleich setzte sich der Euro zum Franken - wenn auch nur knapp - über der 0,98-Marke fest. Er kostet aktuell 0,9805 Franken.

Börsianer begründeten die gute Stimmung an den Finanzmärkten damit, dass Jeremy Hunt, der neue Finanzminister der britischen Premierministerin Liz Truss, inzwischen so gut wie alle zuvor angekündigten Steuererleichterungen rückgängig gemacht habe.

Hunt habe das Nötige getan, aber die schwierigeren Entscheidungen würden wohl erst im Laufe dieses Monats mit dem Haushalt getroffen, schrieb Craig Erlam, Marktanalyst beim Handelshaus Oanda. In Grossbritannien ist die Unzufriedenheit mit der erst seit Anfang September amtierenden Truss selbst in der eigenen Partei gross. Bei den konservativen Tories wird bereits mehr oder weniger laut über den Sturz der Premierministerin nachgedacht.

Dazu besänftigten neue Konjunkturdaten aus den USA die Angst vor weiter stark steigenden Zinsen in der weltgrössten Volkswirtschaft etwas. Dem Empire-State-Index zufolge hat sich die Industriestimmung im Bundesstaat New York im Oktober überraschend deutlich eingetrübt. Dies werde als möglicher Grund für eine langsamere Anhebung der Leitzinsen durch die US-Notenbank Fed herangezogen, kommentierte Experte Andreas Lipkow. "Ob dies tatsächlich der Fall sein wird, darf (allerdings) bezweifelt werden."

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(AWP)