Der Euro notiert am Abend kaum verändert zum Vortag bei 0,9809 Franken. Um die Mittagszeit war der Euro kurz unter die Schwelle von 0,98 Franken gefallen, er erholte sich aber schnell wieder. Der Dollar verliert zum Franken hingegen weiter an Wert. Mit aktuell 0,8879 steht der Greenback nur noch wenig über dem Jahrestief von 0,8860 Franken, das vor knapp zwei Wochen markiert wurde.

Der Euro profitierte von einer besseren Unternehmensstimmung in Deutschland. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster konjunktureller Frühindikator, stieg im April das sechste Mal in Folge. Insgesamt fiel die Entwicklung aber durchwachsen aus: Die Geschäftserwartungen hellten sich auf, die Geschäftslage trübte sich hingegen ein. In der Industrie und am Bau stieg das Geschäftsklima, unter Dienstleistern und im Handel verschlechterte es sich. "Die Sorgen der deutschen Unternehmen lassen nach, aber der Konjunktur fehlt es an Dynamik", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Bankvolkswirte kommentierten die Umfrageresultate eher verhalten. "Von Frühlingsgefühlen ist die deutsche Wirtschaft noch weit entfernt", resümierte Ulrich Kater, Chefökonom der Dekabank. Angesichts steigender Zinsen und fragiler Weltkonjunktur sei kaum mit einem kräftigen Aufschwung zu rechnen. Etwas positiver äusserte sich Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die deutsche Wirtschaft sei relativ unbeschadet über den Winter gekommen. "Doch bei aller Freude über die besser als erwartete Wirtschaftsentwicklung, die Konjunkturampeln springen nicht auf Grün."

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(AWP)