Gegenüber dem Franken kann der Euro ebenfalls leicht Boden gutmachen und wird aktuell zu 0,9859 Franken nach 0,9844 am Vorabend gehandelt. Am Mittwoch notierte der Euro zeitweise deutlich unter 0,98. Das Währungspaar USD/CHF hat sich derweil seit dem frühen Handel kaum verändert und steht bei 0,9293.

Zur Wochenmitte war der Euro im Zuge heftiger Marktturbulenzen um etwa zwei US-Cent eingebrochen. Ausschlaggebend war ein Kurssturz der Grossbank Credit Suisse an der Börse, ausgelöst durch Bemerkungen eines Grossinvestors aus Saudi-Arabien. Für Beruhigung hat gesorgt, dass sich das Geldhaus über die Schweizer Nationalbank Kredite von bis zu 50 Milliarden Franken gesichert hat. Ausserdem will die Bank bestimmte Wertpapiere zurückkaufen.

In den Mittelpunkt rückt im Tagesverlauf die Zinsentscheidung der EZB. Zwar hat die Notenbank vor den Turbulenzen eine weitere Straffung ihrer Geldpolitik um 0,5 Prozentpunkte in Aussicht gestellt. An den Märkten wird mittlerweile aber bezweifelt, dass die Währungshüter in einem derart angespannten Marktumfeld einen grossen Zinsschritt zur Bekämpfung der hohen Inflation vornehmen.

Damit eine Anhebung der Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte für den Euro positiv wirkt, müsse der Markt glauben, dass solch ein Schritt angemessen sei, schrieb Analyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Das jedoch sei nicht ausgemacht: "Schätzen die Devisenhändler die Situation des europäischen Finanzsystems als fragil ein, könnten sie einen 0,5-Prozentpunkte-Schritt als Fehler bewerten und folgern, dass umso stärkere beziehungsweise frühere Zinssenkungen der Europäische Zentralbank folgen müssen." Dann würde ein 0,5-Prozentpunkte-Schritt den Euro belasten.

Inflationsdaten aus Italien bewegten derweil den Eurokurs kaum. Die hohe Teuerung in der drittgrössten Volkswirtschaft der Eurozone hatte sich im Februar zwar etwas stärker als in einer ersten Berechnung ermittelt abgeschwächt, liegt mit 9,8 Prozent aber dennoch weiter über dem Niveau der Eurozone in Höhe von 8,5 Prozent.

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(AWP)