Das Euro-Franken-Paar nähert sich mit Kursen von zuletzt 0,9811 langsam wieder der 0,98er Marke an, um die es sich schon eine kleine Weile bewegt. Der US-Dollar kommt auch zum Franken etwas zurück, wie das aktuelle Niveau von 0,8883 zeigt.

Am Markt war die Rede von einem ruhigen Handel mit wenig entscheidenden Impulsen. Auftrieb erhält der Euro durch die insgesamt stabile bis leicht freundliche Marktstimmung. Davon profitieren auch der australische und der neuseeländische Dollar. Die beiden Währungen bewegen sich häufig im Gleichklang mit der Stimmung an den Finanzmärkten.

Enttäuschende Produktionsdaten aus der deutschen Industrie belasten den Euro nicht. Die Gesamtherstellung gab im März deutlich nach. Über das gesamte erste Quartal betrachtet, ergibt sich dagegen ein deutlicher Zuwachs. "Die Stimmung in den Unternehmen hat sich zuletzt weiter verbessert, was für eine konjunkturelle Erholung im weiteren Verlauf des Jahres 2023 spricht", kommentiert das Bundeswirtschaftsministerium.

Etwas anders bewerten die Volkswirte der Commerzbank die Situation. "Wegen der zuletzt schwächeren Nachfrage ist für die kommenden Monate mit einem weiteren Rückgang der Produktion zu rechnen", erklärt Konjunkturexperte Ralph Solveen. "Statt der von vielen erwarteten Erholung der Konjunktur droht in der zweiten Jahreshälfte eher eine milde Rezession."

Schwach fiel auch die Konjunkturumfrage des Frankfurter Sentix-Instituts aus. Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum verschlechterte sich im Mai nach einer Verbesserung im Vormonat. Der aktuelle Rückgang wische einen Grossteil der Entspannungssignale aus den vergangenen Monaten beiseite, kommentiert Sentix die Entwicklung. Nicht nur der Euroraum, auch die deutsche Wirtschaft werde von einer "signifikanten Frühjahrsmüdigkeit" geplagt, erläutert das Institut.

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(AWP)