Auch zum Franken gab der US-Dollar, der im Verlauf kurzzeitig über die Marke von 0,9 Franken gestiegen war, einen Teil der Gewinne wieder ab. Aktuell wird der Greenback zu 0,8984 Franken gehandelt nach 0,8973 am Morgen. Das Euro/Franken-Paar hat derweil leicht auf 0,9845 von 0,9838 Franken angezogen.

Händler begründeten die zwischenzeitlich deutlichen Verluste beim Euro mit der im frühen Handel etwas eingetrübten Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Dort hatten enttäuschende Geschäftszahlen von Unternehmen für leichte Verluste gesorgt. Zuletzt jedoch drehten die wichtigsten Indizes moderat ins Plus, was entsprechend auch den Euro stützte.

Das britische Pfund legte gegenüber allen anderen wichtigen Währungen zu. Hier trieben jüngste Inflationsdaten den Kurs an. In Grossbritannien schwächte sich die Teuerung im März zwar ab, aber nur leicht. Mit 10,1 Prozent ist die Rate auf der Insel weiter zweistellig. Zudem wurden die Markterwartungen übertroffen. "Der Rückgang der Inflation ist wahrscheinlich zu gering, als dass die britische Zentralbank im nächsten Monat von einer letzten Anhebung des Leitzinses absehen könnte", schrieb Volkswirt Samuel Tombs von Pantheon Macroeconomics.

Craig Erlam, Marktanalyst beim Handelshaus Oanda, ergänzte: "Auch die Tatsache, dass die Wirtschaft eine Rezession vermieden hat und dies in diesem Jahr wieder tun könnte, könnte die Nachfrage stützen und Zweifel am erwarteten Rückgang der Inflation aufkommen lassen." Das spreche ebenfalls für weitere Zinserhöhungen. Die Märkte rechneten fest mit einer Zinserhöhung im Mai, einer weiteren im Juni und einer letzten - die den Leitzins auf fünf Prozent anhebt - vor Jahresende.

Auch die EZB hat den Kampf gegen die hohe Teuerung nicht gewonnen. Am Vormittag bestätigten Detaildaten das Inflationsbild im Euroraum: Zwar geht die allgemeine Inflation auf hohem Niveau zurück, die Kernteuerung aber steigt weiter und erreicht ein Rekordniveau. Ausschlaggebend ist die Verlagerung des Preisauftriebs von Energie auf Dienstleistungen, sonstige Industriewaren und Lebensmittel. Von der EZB werden daher ebenfalls weitere Zinsanhebungen erwartet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88108 (0,88143) britische Pfund und 147,24 (146,89) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1993 Dollar gehandelt. Das waren rund zwölf Dollar weniger als am Vortag.

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(AWP)