Gleichzeitig legt der Franken kräftig zu. Der Euro notiert mit 0,9663 Franken wieder unter klar 0,97, nachdem er am Morgen noch über diese Marke geklettert war. Und der Dollar ist zum Franken gar unter die Marke von 0,96 Franken gefallen. Im Mittagshandel liegt der Kurs bei 0,9576 Franken. Am Donnerstag kostete ein Dollar noch mehr als 0,97 Franken.
Die EZB hatte am Donnerstag mit 0,75 Prozentpunkten die stärkste Zinsanhebung seit ihrem Bestehen durchgeführt. Zudem stellte sie weitere kräftige Erhöhungen in Aussicht. Der Euro geriet dennoch zunächst unter Druck, legte im Nachgang aber zu. Normalerweise erhöhen steigende Zinsen die Attraktivität einer Währung in den Augen von Anlegern.
"Die begleitenden Aussagen lauteten, dass auch das Ende der Zinstreppe höher ausfallen könnte, als die Marktteilnehmer bislang erwartet hatten", sagt Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Ein Leitzins von 2,5 Prozent im kommenden Jahr werde nun von vielen Analysten für wahrscheinlich gehalten. "Für die Preisstabilität im Euroraum sind dies gute Nachrichten, denn sie zeigen eine eindeutig auf die Inflationsbekämpfung ausgerichtete Geldpolitik", so Kater.
Zum Wochenausklang stehen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Programm. Schwache Daten zur Industrieproduktion aus Frankreich und Spanien belasteten den Euro nicht. Grössere Beachtung dürfte ein Treffen der EU-Energieminister auf sich ziehen, die sich mit der Energiekrise in Europa auseinandersetzen. Die stark gestiegenen Energiepreise haben den Euro in den vergangenen Monaten erheblich belastet.
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(AWP)