An den Finanzmärkten steht nach wie vor der Schuldenstreit in den USA im Mittelpunkt. Der Disput über die Anhebung der gesetzlichen Schuldengrenze ist immer noch nicht gelöst. Am Montag wollen sich US-Präsident Joe Biden und der Verhandlungsführer der oppositionellen Republikaner, Kevin McCarthy, zu einem neuen Spitzengespräch treffen. Die Zeit drängt, denn Anfang Juni droht ein Zahlungsausfall der US-Regierung - mit voraussichtlich schwerwiegenden Folgen für die Weltwirtschaft.

"Sollte man sich in den nächsten Tagen nicht einigen, werden verschiedene Notfalloptionen für den Tag, an dem das Geld ausgeht (Tag X), diskutiert", schrieb Analyst Bernd Weidensteiner von der Commerzbank. Alle hätten gemeinsam, dass sie rechtlich auf sehr unsicherem Boden stünden und daher höchstwahrscheinlich vor dem Obersten Gerichtshof landen dürften. Es drohten dann mehrere Wochen der Unsicherheit, bis das Gericht eine Entscheidung fällt. Die Märkte dürften in dieser Zeit unter starken Druck kommen.

Im Blick bleibt auch der Kampf der Zentralbanken gegen die immer noch hohe Inflation. So äusserte sich aus den Reihen der US-Notenbank Fed der Präsident der regionalen Zentralbank von Minneapolis, Neel Kashkari. Er bezeichnete die Entscheidung für oder gegen eine weitere Zinsanhebung auf der nächsten Fed-Sitzung im Juni gegenüber dem US-Sender CNBC als knappe Angelegenheit. Wichtig sei aus seiner Sicht, nicht zu signalisieren, dass der Zinserhöhungsprozess zu Ende sei. Bei einer Pause im Juni könne man schon im Juli wieder anheben, sagte Kashkari. Die Aussagen stützten jedoch den Dollar kaum.

In der Eurozone wurden am Nachmittag Zahlen zur Verbraucherstimmung im Mai veröffentlicht. Diese stagnierte nahezu.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86846 (0,86840) britische Pfund, 149,64 (149,55) japanische Yen und 0,9700 (0,9738) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1974 Dollar gehandelt. Das waren circa 4 Dollar weniger als am Freitag.

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(AWP)