Der Euro notiert am späten Nachmittag kaum verändert zum Vormittag bei 0,9803 Franken. Damit wird er wieder leicht über der Marke von 0,98 gehandelt, unter die er am Mittag noch gefallen war. Zum Dollar gewinnt der Franken hingegen weiter an Wert. Aktuell geht der Greenback bei 0,8883 Franken um, nach 0,8924 am Morgen. Das Währungspaar nähert sich damit wieder dem Jahrestief an, dass bei 0,8860 markiert wurde.

Der Euro profitierte von einer besseren Unternehmensstimmung in Deutschland. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster konjunktureller Frühindikator, stieg im April das sechste Mal in Folge. Insgesamt fiel die Entwicklung aber durchwachsen aus: Die Geschäftserwartungen hellten sich auf, die Geschäftslage trübte sich hingegen ein. In der Industrie und am Bau stieg das Geschäftsklima, unter Dienstleistern und im Handel verschlechterte es sich. "Die Sorgen der deutschen Unternehmen lassen nach, aber der Konjunktur fehlt es an Dynamik", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Bankvolkswirte kommentierten die Umfrageresultate eher verhalten. "Von Frühlingsgefühlen ist die deutsche Wirtschaft noch weit entfernt", resümierte Ulrich Kater, Chefökonom der Dekabank. Angesichts steigender Zinsen und fragiler Weltkonjunktur sei kaum mit einem kräftigen Aufschwung zu rechnen.

Etwas positiver äusserte sich Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die deutsche Wirtschaft sei relativ unbeschadet über den Winter gekommen. "Doch bei aller Freude über die besser als erwartete Wirtschaftsentwicklung, die Konjunkturampeln springen nicht auf Grün."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88463 (0,88570) britische Pfund und 148,17 (146,92) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1979 Dollar gehandelt. Das waren rund vier Dollar weniger als am Freitag.

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(AWP)