Zum Franken bewegt sich der Euro mit einem Kurs von 1,0768 Fraken weiterhin in einem engen Korridor. Wie es dazu in einem Kommentar der Valiant Bank heisst, bietet die Marke von 1,0755/35 eine solide Unterstützung. Allerdings könne der Euro daraus noch nicht die Kraft für einen erfolgreichen Vorstoss über 1,0820 Franken hinaus schöpfen. Somit bleibt er vorderhand zwischen diesen beiden Marken gefangen. Der US-Doller oszilliert bei einem Stand von 0,8872 Franken weiter um die 0,89er-Marke.
Warnungen aus der EZB prallten am Euro ab. Am Vormittag äusserte sich ein weiterer hochrangiger Notenbanker zur Geldpolitik. Finnlands Zentralbankchef Olli Rehn bekräftigte, die Zentralbank werde all ihre Instrumente einsetzen, falls dies nötig werden sollte. Sie beobachte den Wechselkurs des Euro sehr genau. Ähnlich hatten sich zuletzt bereits andere EZB-Vertreter geäussert, darunter Präsidentin Christine Lagarde und der niederländische Notenbankchef Klaas Knot.
Hintergrund der Äusserungen ist die spürbare Aufwertung des Euro in den vergangenen Monaten. Fachleute sehen in den verbalen Interventionen Warnschüsse, um der Aufwertung etwas entgegenzusetzen. Ein zu starker Euro kann die wirtschaftliche Entwicklung über teurere Exporte dämpfen, was die Belastungen durch die Corona-Krise verstärken würde.
Auftrieb erhielt der Euro am Nachmittag vor allem durch einen schwächeren US-Dollar. Er gab nach, weil sich die Stimmung an den Aktienmärkten aufhellte. Der Dollar wird von vielen Anlegern als eine Art Rückzugsort in ungewissen Zeiten betrachtet. Hellt sich die Marktstimmung dagegen auf, verliert er oft an Wert, was anderen Währungen Rückenwind verleiht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8860 (0,8839) britische Pfund, 126,20 (125,87) japanische Yen und 1,0783 (1,0759) Schweizer Franken fest.
Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1860 Dollar gehandelt. Das waren etwa 20 Dollar mehr als am Vortag.
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(AWP)