Auch zum Schweizer Franken rückt der Euro leicht vor. Ein Euro geht derzeit zu 1,0969 Franken um nachdem er im frühen Geschäft weniger als 1,0960 Franken gekostet hat. Das USD/CHF-Währungspaar liegt derweil mit 0,8953 Franken tiefer als noch im frühen Handel.
Rückenwind erhielt der Euro von der guten Stimmung an den Aktienmärkten. In Deutschland stieg der Aktienindex Dax auf ein Rekordhoch und auch in der Schweiz rückte der Leitindex SMI auf ein neues Allzeithoch vor.
Gestützt wurde der Euro zudem durch die verbesserte Unternehmensstimmung in Deutschland. Das vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima stieg im Mai auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Der Anstieg fiel zudem deutlicher aus als von Ökonomen erwartet. Sowohl die Geschäftserwartungen der befragten Unternehmen als auch die Lagebeurteilung hellten sich auf.
Verantwortlich für die Erholung sind die weniger angespannte Corona-Lage und die fortschreitende Impfkampagne. Bankvolkswirte gaben sich daher überwiegend optimistisch. "Für das zweite und dritte Quartal zeichnet sich eine kräftige gesamtwirtschaftliche Erholung ab", kommentierte Michael Holstein, Chefökonom der DZ Bank.
Moderat unter Druck stand die türkische Lira. Für Verunsicherung sorgte ein erneuter Austausch eines Notenbankers durch Staatspräsident Erdogan, der den Vizechef Oguzhan Ozbas aus dem Amt entliess. Er wird ersetzt durch Semih Tumen, Wirtschaftsprofessor an der Universität in Ankara.
Der Wechsel kommt nur zwei Monate, nachdem Erdogan den Notenbankchef wiederholt ausgetauscht hatte. Hintergrund sind Differenzen über die angemessene Geldpolitik: Erdogan lehnt Zinsanhebungen als Mittel gegen die hohe Inflation und die schwache Lira ab.
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(AWP)