Auch gegenüber dem zuletzt von den CS-Turbulenzen belasteten Franken ist der Euro leicht gestiegen und wird aktuell zu 0,9958 von 0,9941 Franken am Morgen gehandelt. Das USD/CHF-Paar tendiert dagegen mit 0,9223 nach 0,9229 kaum verändert.
Der Euro profitierte von dem schwächeren US-Dollar. Die Nachfrage nach der Weltreservewährung war nicht mehr ganz so rege, weil sich die Stimmung an den Börsen bessert. Zu Wochenbeginn hatte es heftige Turbulenzen gegeben, weil die Notübernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse durch die UBS nicht durchweg positiv aufgenommen wurde. Seither ist wieder etwas Ruhe eingekehrt.
Bundesbankpräsident Joachim Nagel bekräftigte unterdessen seine Einschätzung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) noch nicht am Ende ihres Zinserhöhungskurses angelangt sei. Es liege noch ein Stück Weg vor der Notenbank, sagte Nagel in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der britischen Wirtschaftszeitung "Financial Times". "Unser Kampf gegen die Inflation ist noch nicht vorbei."
Auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde unterstrich die Entschlossenheit der Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation. "Wir werden für Preisstabilität sorgen, und die Rückführung der Inflation auf mittlere Sicht zu einem Wert von 2 Prozent ist nicht verhandelbar", sagte die Französin am Mittwoch in Frankfurt. Turbulenzen im Bankensektor könne mit Liquiditätshilfen begegnet werden.
Zulegen konnte auch das britische Pfund. Neben der Dollar-Schwäche gaben neue Inflationsdaten Auftrieb. So hat sich die Teuerung im Februar zur Überraschung von Bankvolkswirten wieder beschleunigt. Die Bank of England entscheidet an diesem Donnerstag über ihren Leitzins. Eine weitere Anhebung erscheint damit möglich zu sein.
Im Tagesverlauf rückt die US-Geldpolitik in den Mittelpunkt. Am Abend gibt die amerikanische Zentralbank Federal Reserve ihre Zinsentscheidung bekannt. Bankvolkswirte rechnen überwiegend mit einer weiteren Straffung um 0,25 Prozentpunkte. Ein Stillhalten kann aufgrund der jüngsten Turbulenzen nicht ausgeschlossen werden. Als unwahrscheinlich gilt mittlerweile eine kräftigere Anhebung, wie sie Fed-Chef Jerome Powell vor der Unruhe an den Märkten in Aussicht gestellt hatte.
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(AWP)