Gegenüber dem Franken zeigt sich der Euro am späten Nachmittag bei 0,9960 im Vergleich zum Mittag relativ stabil, am Morgen hatte er mit 0,9941 noch etwas weniger gekostet. Der US-Dollar hat sich auf 0,9232 von davor 0,9223 leicht verteuert.

Der Euro profitierte von der verbesserten Stimmung an den Finanzmärkten. Die Notübernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse durch die UBS hat für etwas Beruhigung an den Märkten gesorgt. Der Euro hatte bereits am Vortag deutlich zugelegt. Als sicher geltende Währungen wie der Dollar und der japanische Yen wurden weniger gesucht.

Zudem gab es aus der EZB Signale für weitere Zinserhöhungen. So hat der deutsche Bundesbankpräsident Joachim Nagel seine Einschätzung bekräftigt, dass die EZB noch nicht am Ende ihres Zinserhöhungskurses angelangt sei. Es liege noch ein Stück Weg vor der Notenbank, sagte Nagel in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der britischen Wirtschaftszeitung "Financial Times". "Unser Kampf gegen die Inflation ist noch nicht vorbei."

Auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde unterstrich die Entschlossenheit der Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation. "Wir werden für Preisstabilität sorgen, und die Rückführung der Inflation auf mittlere Sicht zu einem Wert von zwei Prozent ist nicht verhandelbar", sagte die Französin in Frankfurt. Turbulenzen im Bankensektor könne mit Liquiditätshilfen begegnet werden.

Mit grosser Spannung werden die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed erwartet, die um 19.00 Uhr ihre Zinsentscheidung bekannt geben wird. Die Unsicherheit ist nach den jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten und den Problemen bei den US-Regionalbanken gross. Eine Mehrheit von Ökonomen erwartet immer noch eine Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte. "Diese ist zu einem Grossteil, aber eben auch nicht vollständig eingepreist, weshalb die Entscheidung den Dollar auf jeden Fall bewegen wird", kommentierte Esther Reichelt, Devisenexpertin bei der Commerzbank. Ein Risiko für das Fed sei, dass die Märkte doch von einem Konflikt zwischen Finanzmarktstabilität und Preisstabilität ausgehen und auf die Zinserhöhung übermässig nervös reagieren.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87925 (0,88033) britische Pfund, 143,13 (142,63) japanische Yen und 0,9960 (0,9970) Schweizer Franken fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1950 Dollar gehandelt. Das waren etwa zehn Dollar mehr als am Vortag.

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(AWP)