Rückenwind erhielt der Euro durch die Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen der EZB. So forderte Bundesbank-Chef Joachim Nagel am Sonntag, sich im Kampf gegen die Inflation nicht von trüben Wirtschaftsaussichten beirren zu lassen. Weil stabile Preise wichtiger für das Wachstum seien, müsse der Euroraum notfalls eine Durststrecke überstehen.

Auf der Gegenseite setzen Anleger darauf, dass eine nachlassende Teuerung in den USA die US-Notenbank Fed zu weniger restriktiven Zinsschritten veranlassen könnte. Wenn die US-Verbraucherpreise für August am Dienstag veröffentlicht werden, machen sich Anleger Hoffnung auf einen zweiten Monat in Folge mit einem nachlassenden Preisanstieg.

Der Euro hatte in den vergangenen Tagen schon von der strafferen Geldpolitik der EZB profitiert, nachdem er sich drei Wochen um die Parität bewegt hatte. Am Donnerstag hatten die Währungshüter den Leitzins kräftig um 0,75 Prozentpunkte angehoben, um sich gegen die sehr hohe Inflation zu stemmen. Die EZB folgt damit anderen grossen Notenbanken wie der US-Zentralbank Fed oder der Bank of England, die ihre Zinsen deutlich früher angehoben haben als die EZB.

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(AWP)