Auch zum Franken erstarkt der Euro am Nachmittag und klettert über die 1,05-Marke. Das Währungspaar notiert derzeit bei 1,0520 Franken. Unterdessen gewann auch der US Dollar gegenüber der Schweizer Währung leicht an Wert. Der Greenback wird zu 0,9266 gehandelt nach 0,9242 Franken im Mittagshandel.

Auslöser für die Gewinne des Euros war, dass Russland nach eigenen Angaben einen Teil seiner Truppen von der Grenze zurückgezogen hat. Die ersten Soldaten sollten noch am Dienstag an ihre Stützpunkte zurückkehren, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.

An den Märkten wurde dies als Entspannungssignal gewertet. Russland hat an der Grenze zur Ukraine in erheblichem Ausmass Truppen zusammengezogen, was im Westen als Vorbereitung einer Invasion gewertet wird. Der russische Präsident Wladimir Putin und Kanzler Olaf Scholz haben sich bereit für weitere Verhandlungen gezeigt.

Die Eurozone würde unter einer Verschärfung der Krise mehr leiden als die USA. Die Volkswirtschaften in Europa sind offener und stärker in den internationalen Handel eingebunden. Zudem ist Europa sehr abhängig von russischem Rohöl und Erdgas. Von der Entwicklung profitierte auch der russische Rubel, der zum Euro und Dollar zulegte.

Zudem hellten sich die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland im Februar auf. "Der Konjunkturausblick verbessert sich im Februar erneut, trotz wachsender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. VP-Bank-Chefökonom Thomas Gitzel sagte: "Die Aussicht auf den Frühling und ein nachlassendes Virusgeschehen lässt auf eine bessere konjunkturelle Situation hoffen."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83765 (0,83720) britische Pfund und 131,18 (130,60) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1850 Dollar. Das waren etwa 20 Dollar weniger als am Vortag.

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(AWP)