Gegenüber dem Franken tendiert der Euro derweil weiter klar unter der Parität. Das Währungspaar hat sich im Laufe des Nachmittags sogar noch weiter abgeschwächt und ist unter die Grenze von 0,99 auf zuletzt 0,9877 gefallen, die es am Vormittag noch hatte halten können. Der Dollar hat gegenüber dem Franken etwas zugelegt. Der Greenback kostete zuletzt 0,9799 Franken nach 0,9914 am Mittag.
Ein wesentlicher Grund für die Euro-Schwäche ist die Furcht vor einer Energiekrise in Europa. Am Montag begann die wartungsbedingte Abschaltung der Gas-Pipeline Nord Stream 1. "Die Gefahr einer Energiekrise in Europa ist das Damoklesschwert, welches über den Euro-Wechselkursen schwebt und diese belastet", sagt Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Vor dem Ende der in der Regel zehntägigen Pipeline-Wartungsarbeiten kann es seiner Einschätzung nach kaum Entlastung geben. Und jeder Tag, den die Wartungsarbeiten länger als geplant dauern, könnte den Euro weiter belasten, warnte Leuchtmann.
Ausserdem setzte auch eine Dollar-Stärke den Euro unter Druck. Am Markt richtet sich der Blick auf neue Inflationsdaten aus den USA, die am Mittwoch erwartet werden. Es wird für Juni mit einem weiteren Anstieg der Teuerungsrate auf 8,8 Prozent gerechnet. Dies würde nach Einschätzung von Experten auf eine deutliche Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte durch die US-Notenbank Fed in diesem Monat hindeuten. Die Aussicht auf weiter stark steigende Zinsen in den USA, während die Zinswende in der Eurozone erst im Juli erwartet wird, sorgt für Auftrieb beim Dollar und belastet den Euro.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84540 (0,84585) britische Pfund und 138,77 (138,05) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1738 Dollar gehandelt. Das waren rund vier Dollar weniger als am Freitag.
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(AWP)