Auch zum Franken hat der Euro am Morgen etwas zugelegt. Das EUR/CHF-Paar notierte zuletzt bei 0,9858 und damit rund 20 Stellen höher als am Morgen. Am Montag waren allerdings noch Kurse um 0,99 bezahlt worden. Gegenüber dem Dollar ist der Franken derweil nochmals etwas stärker geworden. Das USD/CHF-Paar wurde um die Mittagszeit bei 0,9264 gehandelt nach 0,9281 am Morgen bzw. 0,9303 am Vorabend.

Der Handel zwischen Euro und Dollar verlief laut Händlern ohne entscheidende Impulse. Erzeugerpreisdaten aus Deutschland bestätigten am Morgen das Bild eines zwar hohen, aber abnehmenden Preisauftriebs. Unterdessen bekräftigte Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau das vorrangige Ziel der EZB, die hohe Teuerung wieder auf den Zielwert von zwei Prozent zurückzuführen. Einen scharfen Konjunktureinbruch in der Eurozone erwartet er trotz der erheblichen Folgen des Ukraine-Kriegs nicht.

Kräftige Kursgewinne verbuchte der Yen. Sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro - und entsprechend auch zum Franken - legte die japanische Währung um jeweils gut drei Prozent zu. Auslöser war eine Entscheidung der Notenbank des Landes vom frühen Morgen, die die Finanzmärkte vollkommen unvorbereitet traf. Sie will den bislang recht streng kontrollierten langfristigen Kapitalmarktzins stärker schwanken lassen.

Einige Fachleute stuften die Entscheidung als Schritt in Richtung einer weniger lockeren Geldpolitik ein. Andere verwiesen darauf, dass die Zentralbank auch eine Ausweitung ihrer Wertpapierkäufe beschlossen habe, was eher einer lockeren Haltung entspreche. "Ich bin noch etwas gespalten, wie ich die heutige Aktion bewerten soll", räumte Expertin Antje Praefcke von der Commerzbank ein. Vielleicht sei dies ein erstes Eingeständnis gegenüber dem Zinsauftrieb an den Märkten und zugleich eine Wegbereitung für den Nachfolger von Notenbankchef Haruhiko Kuroda, der im Frühjahr sein Amt antritt.

Bisher galt die japanische Notenbank als eine der wenigen Zentralbanken, die sich nicht gegen die hohe Teuerung stemmen. Vielmehr behielt die Notenbank ihre extrem lockere Linie bei, obwohl die Teuerung auch in Japan anzieht. Die Geldentwertung ist zwar nicht so hoch wie in anderen grossen Volkswirtschaften. Für japanische Verhältnisse ist sie aber hoch.

/bgf/jsl/mis/tv

(AWP)