Auch zum Franken notiert die Gemeinschaftswährung am Mittag etwas Fester. Derzeit bezahlt man für einen Euro 0,9930 nach 0,9906 Franken am Morgen. Der Dollar sank zum Franken unterdessen unter die 0,97-Marke auf aktuell 0,9690 Franken. Im Frühen Handel kostete der Greenback noch 0,9757 Franken.

Beim Euro ist der Auslöser des Kurssprungs ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach es in der EZB laut informierten Kreisen Überlegungen zu einer stärkeren Zinsanhebung gibt. Anstatt wie bisher signalisiert, die Leitzinsen am Donnerstag erstmals seit elf Jahren um 0,25 Prozentpunkte anzuheben, könnte man sich auch zu einer stärkeren Anhebung um 0,5 Punkte entschliessen. Hintergrund sei die hohe Inflation im Währungsraum.

Die Teuerung in der Eurozone hat sich im Juni weiter beschleunigt und abermals einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 8,6 Prozent. Die Daten belegten einen sehr starken Preisdruck, schrieb Jack Allen-Reynolds, Volkswirt für Europa bei Capital Economics. Unabhängig davon, ob die EZB am Donnerstag den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte anhebe oder nicht, handele es sich um den Beginn eines aggressiven zwölfmonatigen Straffungszyklus.

Derweil bleiben die politischen Entwicklungen in Italien und die Energiesituation in Europa im Fokus der Anleger. In Italien ist nach wie vor die Zukunft der international geschätzten Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi fraglich. Im europäischen Energiesektor ist die Gefahr einer Erdgaskrise im Fall dauerhaft ausbleibender Lieferungen aus Russland gross. Der Euro hat unter dem Energie-Risiko stark gelitten.

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(AWP)