Auch zum Franken bleibt die Gemeinschaftswährung bei Kursen jenseits der 0,99er Marke in Blickkontakt mit der Parität. Aktuell kostet ein Euro 0,9915 Franken. Der US-Dollar neigt unterdessen auch zum Franken zu einer leichten Schwäche und hat sich seit dem Morgen um gut einen halben Rappen auf 0,9889 Franken abgeschwächt.
Der Dollar steht im Handel mit allen wichtigen Währungen unter Druck. Bereits am Vortag hatten unerwartet schwache US-Konjunkturdaten dem Euro Auftrieb verliehen und der Kurs war in kurzer Zeit etwa einen Cent gestiegen. In den USA hatten sich die Häuserpreise schwächer als erwartet entwickelt. Am Markt verstärkte dies die Spekulation, dass die US-Notenbank Fed künftig weniger stark mit Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation ankämpfen wird, was den Dollar belastete.
Nach Einschätzung der Expertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank könnte die starke Kursreaktion des Euro auf die US-Immobiliendaten ein Anzeichen sein, dass der Wechselkurs von Euro und Dollar vor einer "fundamentale Wende" stehe. Die Daten liefern Hinweise, dass das Fed bei den Zinserhöhungen in absehbarer Zeit "einen Gang runterschalten könnte". Ausserdem haben die gut gefüllten Gasspeicher die Risiken für die Eurozone verringert.
Gestützt wurde der Euro auch durch unerwartet gute Konjunkturdaten aus der Eurozone. Am Morgen war bekannt geworden, dass sich das Verbrauchervertrauen in Frankreich überraschend aufgehellt hat. Im Oktober stieg der Indikator des Statistikamts Insee um drei Punkte an, während Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten.
Die Dollar-Schwäche beflügelte zudem das Pfund Sterling, das seinen Aufwärtstrend der vergangenen Tage fortsetzte. Die britische Währung gewann seit Dienstagmittag zum Dollar mehr als zwei Cent und stieg auf den höchsten Stand seit Mitte September. Zuletzt hat der frisch gekürte britische Premier Rishi Sunak direkt nach Amtsantritt die Weichen für seine Regierung gestellt. Der Neue in der Downing Street verspricht mehr Stabilität in der britischen Regierung.
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(AWP)