Gegenüber dem Franken hat der Euro leicht angezogen und steht aktuell bei 0,9683 Franken nach 0,9663 Franken am Morgen. Der Kurs des Dollar hat sich wieder auf über 0,95 Franken erholt und kostet derzeit 0,9518 Franken.

Das britische Pfund konnte nur kurz von dem überraschend deutlichen Anstieg der Teuerung in Grossbritannien profitieren. Dort ist die Inflation mit 10,1 Prozent mittlerweile zweistellig, wie aktuelle Daten für den Monat Juli zeigten. Damit wächst zwar der Druck auf die Bank of England, sich mit Zinserhöhungen noch stärker gegen die hohe Teuerung zu stemmen. Bei einer zu straffen Geldpolitik läuft die Zentralbank aber Gefahr, das Land in eine Rezession zu stürzen. Die Wirtschaft Grossbritanniens war im zweiten Quartal leicht geschrumpft.

"Notenbankchef Andrew Bailey und seine Kollegen sitzen in der Zwickmühle", schrieb Fondsmanager Jamie Niven vom Vermögensverwalter Candriam: "Eine weitere Straffung der Geldpolitik wird die Rezession mit ziemlicher Sicherheit noch verschlimmern und die Verbraucher noch mehr belasten. Dies könnte zwar durch staatliche Hilfen etwas ausgeglichen werden - jedoch birgt ein solcher Schritt das Risiko, dass sich das Inflationsproblem weiter verschärft."

Indes hat die Notenbank Neuseelands den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation das vierte Mal in Folge und wie erwartet auf 3 Prozent angehoben. Mit Blick auf die kommenden Sitzungen signalisierten die Währungshüter weitere Zinsanhebungen. Der neuseeländische Dollar konnte aber nur kurzzeitig gegenüber dem US-Dollar zulegen.

Im weiteren Tagesverlauf stehen laut den Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen unter anderem die US-Einzelhandelsumsätze für Juli im Fokus. Diese hätten zuletzt positiv überrascht. Zwar müsse die hohe Zuwachsrate vor dem Hintergrund der kräftigen Preissteigerungen relativiert werden, aber auch die Kern-Umsätze ohne Pkw-Händler und Tankstellen hätten sich verbessert. Am Abend wird dann noch das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank veröffentlicht.

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(AWP)