Auch zum Franken ist der Euro unter Druck geraten und bis auf 0,95695 Franken gefallen. Das ist der tiefste je gehandelte Kurs. Derzeit wird er mit 0,95905 wieder etwas höher bewertet. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung noch 0,9625. Der US-Dollar hat dagegen zum Franken leicht angezogen und wird aktuell zu 0,9619 nach 0,9591 am Morgen gehandelt.

In der Eurozone trübten zu Wochenbeginn erneut die Aussichten auf eine mögliche Gas-Krise das Bild. Russland hatte am Freitag angekündigt, Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 Ende August für drei Tage zu stoppen. Infolge der Ankündigung zog der für den europäischen Gashandel richtungweisende Terminkontrakt TTF auf den höchsten Stand seit Anfang Juli. Grosse Länder der Eurozone wie Deutschland und Italien sind stark von russischem Gas abhängig. Dies belastet die Wirtschaftsaussichten. Die USA sind hingegen unabhängig von russischem Gas.

Robuste Konjunkturdaten aus den USA und Signale für eine weitere kräftige Zinserhöhung der US-Notenbank Fed hatten dem Dollar in der vergangenen Woche Auftrieb verliehen - und den Euro im Gegenzug belastet. Generell werden in den USA stärkere Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation erwartet als in der Eurozone, was dem Dollar Vorteile gegenüber dem Euro verschafft.

Zu Beginn der neuen Handelswoche haben die Anleger am Devisenmarkt die Entwicklung in China im Blick. Die Regierung in Peking ist weiter bemüht, der Konjunkturschwäche entgegenzuwirken. So soll mit etwas niedrigeren Zinsen die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt stärker in Schwung gebracht werden. Der Kurs der chinesischen Landeswährung reagierte aber kaum auf die jüngsten Zinssenkungen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84658 (0,84938) britische Pfund und 137,08 (137,67) fest.

Für eine Feinunze Gold zahlten Anleger am Nachmittag in London 1738 Dollar. Das waren knapp neun Dollar weniger als am Vortag.

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(AWP)