Auch gegenüber dem Franken ist der Euro am Abend wieder gefallen. Das EUR/CHF-Währungspaar sank am Abend auf ein neues Jahrestief bei 0,98535 und notierte zuletzt bei 0,9859. Für das USD/CHF-Paar ergibt das gegenüber dem Morgen wenig veränderte 0,9797.

Ein wesentlicher Grund für die Euro-Schwäche ist die Furcht vor einer Energiekrise in Europa. Am Montag begann die wartungsbedingte Abschaltung der Gas-Pipeline Nord Stream 1. "Die Gefahr einer Energiekrise in Europa ist das Damoklesschwert, welches über den Euro-Wechselkursen schwebt und diese belastet", sagte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Vor dem Ende der in der Regel zehntägigen Pipeline-Wartungsarbeiten kann es seiner Einschätzung nach kaum Entlastung geben. Und jeder Tag, den die Wartungsarbeiten länger als geplant dauerten, könnte den Euro weiter belasten, warnte Leuchtmann.

Ausserdem setzte auch eine Dollar-Stärke den Euro unter Druck. Am Markt richtet sich der Blick auf neue Inflationsdaten aus den USA, die am Mittwoch erwartet werden. Es wird für Juni mit einem weiteren Anstieg der Teuerungsrate auf 8,8 Prozent gerechnet. Dies würde nach Einschätzung von Experten auf eine deutliche Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte durch die US-Notenbank Fed in diesem Monat hindeuten. Die Aussicht auf weiter stark steigende Zinsen in den USA, während die Zinswende in der Eurozone erst im Juli erwartet wird, sorgt für Auftrieb beim Dollar und belastet den Euro.

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(AWP)